
Der Chef der Metall-Arbeitgeber schlägt Alarm: Der Autozulieferer-Branche droht im kommenden Jahr eine riesige Pleitewelle. Strom- und Rohstoffpreise drohen, Deutschlands wirtschaftliches Rückgrat voll zu treffen.
Die deutsche Zulieferindustrie ist eng mit dem wirtschaftlichen Erfolg dieses Landes verbunden: Ohne die Zulieferer keine erfolgreichen deutschen Weltkonzerne wie VW oder Daimler-Benz. Fast 300.000 Menschen arbeiten in der Zulieferer-Industrie. Doch diese ist jetzt gefährdet wie noch nie, sagt „Gesamtmetall“-Präsident Stefan Wolf im Gespräch mit der „Automobilwoche“. In 25 Jahren habe er noch nie so massive Kostensteigerungen erlebt. . „Im ersten Halbjahr 2023 werden wir viele Insolvenzen sehen, weil die Unternehmen ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können“, sagte Wolf, der auch Chef des Zuliefer-Konzerns Elringklinger ist. Er beschäftigt rund 9500 Mitarbeiter und zählt zu den Branchen-Schwergewichten.
Nicht nur die Energiekosten machen den Zulieferern zu schaffen, stellt der Firmenchef fest. Auch die Rohstoffkosten seien in die Höhe geschossen. Stahl und Kunststoffgranulat, zwei wichtige Bestandteile im Produktionsprozess, seien beispielsweise astronomisch verteuert. „Wir versuchen von den Herstellern Kompensation für die Kostensteigerungen zu bekommen. Das gelingt uns auch ganz gut, aber natürlich nicht zu 100 Prozent“, erklärt Stefan Wolf. Die Mehrkosten belasten die Zulieferer also direkt.