Bei „Hart aber fair“ plädiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für die Freigabe von Cannabis für Jugendliche ab 18 Jahren. Außerdem müsse man sich „der Preisfrage stellen“. Der Cannabis-Preis solle sich auf dem Niveau des Schwarzmarktes bewegen.

„Ey, ich rauche Purple Haze. Zehn Uhr, Wake and Bake mit Bae, alles okay. Ey, ich bin einfach in Love mit Mary J, ey. Denn sie riecht so gut.“ Es handelt sich um Zeilen aus dem Song „The Ultimative Palm-Joint“ des Rappers „Curly“, eingespielt bei „Hart aber fair“. „Ich bin froh, dass ich nicht in Bayern wohne, sonst wäre jetzt schon das SEK auf dem Weg zu mir nach Hause“, erklärt der Rapper. In der Runde, insbesondere bei Moderator Louis Klamroth herrscht Erheiterung.
Lediglich Markus Blume von der CSU wirft ein: „Fakt ist, dass diese Droge verharmlost wird“. Das macht mir Sorge, gerade bei Menschen, die eine gewisse Vorbildfunktion haben.“ Rapper „Curly“ spricht sie für die legale Abgabe von Cannabis schon für Jugendliche im Alter von 16 Jahren aus. Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sehen jedoch etwas anders aus. Lauterbach will den Cannabis-Erwerb ab 18 Jahren legalisieren. Personen zwischen 18 und 25 Jahren würden vor dem Kauf in den Geschäften jedoch „aufgeklärt“.
„Das heißt, wenn man da als junger Mensch reingeht und was kaufen will, muss man erst einmal ein Beratungsgespräch machen?“, fragt Klamroth verwundert. Jugendpsychologin Sabine Ahrens-Eipper hält von dieser Maßnahme wenig: „Das ist nichts, womit wir die Heranwachsenden erreichen“, warnt sie. „Wir müssen viel früher in die Schulen gehen, schon in die dritten Klassen.“
Markus Blume stellt sich weiterhin klar gegen die Freigabe von Gras und macht Karl Lauterbach schwere Vorwürfe: „Ich würde mir einen Gesundheitsminister wünschen, der wirklich das Thema Prävention und Gesundheitsschutz an die erste Stelle setzt und nicht Wege findet, wie man für die Jugend den Zugang zu Cannabis legalisiert.“
„Subventionieren Sie dann das staatliche Gras?“
Lauterbach entgegnet: „Bei einem so komplizierten Thema kommt man mit so einem populistischen Gassenhauer nicht weiter! Ich will den Schwarzmarkt, die Drogenkriminalität wegbekommen. Das können wir nicht wegpolemisieren, als wenn wir selbst am Ausschank sitzen würden.“
Die Journalistin Nathalie Stüben hält gegen das Argument des Gesundheitsministers: „Die organisierte Kriminalität verschwindet ja nicht einfach. Die wird neue Wege suchen. Wie gehen Sie denn dagegen vor?“ Klamroth setzt hier an und meint, dass man um den Schwarzmarkt auszutrocknen die staatlichen Verkaufsstellen mit diesem konkurrieren müssten. Klamroth fragt: „Subventionieren Sie dann das staatliche Gras?“
Die Frage weiß Lauterbach nicht so recht zu beantworten, er schwafelt etwas herum und erklärt dann: „Wir werden den Preis von Cannabis so steuern müssen, dass sich der Schwarzmarkt nicht mehr halten kann.“ Man wisse ja ungefähr „was die typischen Preise von Cannabis sind“, so der Minister. Fakt sei: „Man muss sich der Preisfrage stellen“.
Hier platzt Markus Blume der Kragen: „Der Staat im Preiswettbewerb mit der organisierten Kriminalität – wie absurd diskutieren wir?“