- In Großbritannien gibt es einen ungewöhnlichen Anstieg von Myokarditis-Fällen unter Säuglingen.
- Auffällig findet die WHO vor allem die Schwere der Erkrankungen.
- Die Mehrzahl der Kinder musste auf der Intensivstation behandelt werden, mindestens eins ist infolge der Infektion gestorben.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen ungewöhnlichen Anstieg an schweren Herzmuskelentzündungen bei Neugeborenen gemeldet. Konkret geht es um 15 Säuglinge im ersten Lebensmonat, die im vergangenen Jahr in den Gebieten von Wales und Südwestengland mit schweren Herzmuskelentzündungen aufgefallen sind. Sieben Kinder mussten aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung auf der Intensivstation behandelt werden, ein Kind verstarb noch bevor es die Intensivstation erreichte.
Bei der Mehrzahl der Fälle konnte bei den erkrankten Kindern eine Coxsackie-Virus-Infektion als möglich Ursache der Herzmuskelentzündung festgestellt werden. Die WHO erläutert, dass diese Viren zwar häufig Erkältungskrankheiten im Kindesalter auslösen – ungewöhnlich sei aber, dass die Erreger zu derart schwerwiegenden Herzmuskelentzündungen führen. Zum Vergleich: In einem der Krankenhäuser, die im WHO-Bericht erwähnt wurden, gab es in den sechs Jahren vor dem beschriebenen Untersuchungszeitraum nur zwei vergleichbare Myokarditis-Fälle bei Neugeborenen.
Für die Herzmuskelentzündung gibt es keine spezifische antivirale Therapie. Die Kinder können nur symptomatisch behandelt werden.