
Die Stadt München streicht ab Semptember 2023 Fisch von den Speiseplänen ihrer Kindergärten. Grund dafür, die „Überfischung der Meere”.
Ab September 2023 soll es keine Fischgerichte in Kindergärten in München geben. Dies geht aus einer BILD-Anfrage bezüglich der neuen Ausschreibungen für Liefer-Verträge hervor. Demnach sind „Fisch und Artikel mit Fisch nicht Bestandteil des Kataloges”, so ein Sprecher des Schulreferats.
Damit möchte die Stadt München einen Beitrag gegen die „Überfischung” der Meere leisten. Außerdem sei in Meeresfisch zu viel Mikroplastik und ungesundes Schwermetall zu finden, so das Bildungsreferat. Andere Fische seien keine Alternative aufgrund ihres hohen Anteils an Gräten, welcher für Kinder ungeeignet ist oder nicht ausreichender Nährstoffe.
Dabei ist Fisch gesund! Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Kindergartenkindern mindestens einmal die Woche Fisch zu essen. Grund dafür sind die langkettigen Fettsäuren, viel Eiweiß sowie Vitamin D. Die fehlenden Nährstoffe möchte die Stadt München durch mehr Fleisch, Eier und Hülsenfrüchte ersetzen.
Der Vater von zwei Söhnen und Chef des Kindergartenbeirates, Chris Hollmann ist entsetzt. „Da macht es sich die Stadt sehr, sehr einfach.” Er kritisiert, dass die ungefähr 35.000 Eltern der Kinder in öffentlichen Kindergärten nicht informiert wurden. „Wir wurden bewusst außen vor gelassen. Dabei haben wir ein Mitspracherecht.” Außerdem weißt er darauf hin, dass sich nicht jeder Fisch leisten könne. Daher verlassen sich einige Familien auf eine ausgewogene Ernährung ihrer Kinder in den Kindergärten.
Die Stadträtin Nicola Holtmann von der Ökologisch-Demokratischen Partei hat diesbezüglich nun eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt. Sie will wissen, wie es dazu kommen konnte, dass Eltern nicht informiert und beteiligt wurden.