Schluss mit Schwitzen: Die städtischen Bäder in Berlin (BBB) werden ihre Saunen nicht wieder eröffnen. 13 Anlagen werden diesen Winter kalt bleiben. „Damit reagieren die Bäderbetriebe auf die drohende Gasmangellage und die Maßgabe, möglichst viel fossile Energie einzusparen“, sagte eine Sprecherin. Damit entsprechen Senat und BBB den Forderungen von Netzagentur-Chef Klaus Müller: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Gasverbrauch im Freizeitbereich während des Winters angesichts der extrem hohen Energiepreise einfach weitergeht“, sagte dieser der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) Ende August. „In jedem Fall wäre das in einer Gasmangellage grob unsolidarisch“, ergänzte Müller.
Wie hoch der Gas- bzw. Energieverbrauch der öffentlichen Saunen ist, kommuniziert der Verbund nicht. So kann niemand absehen, ob die Maßnahme den Energieverbrauch merklich senken wird oder nicht. Vermutlich handelt es sich eher um eine psychologisch logische als um eine tatsächlich rechnerisch logische Maßnahme.
Die privaten Sauna-Betriebe ächzen seit längerem unter den hohen Energiekosten. „Wir befinden uns in einer Dauerkrise“, sagt etwa Andreas Wolna, Betreiber der Lützow Sauna in Tiergarten. Der Deutsche Sauna-Bund hatte bereits im Juli in einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) um Unterstützung für die Betriebe und Beschäftigten gebeten. Eine zufriedenstellende Antwort sei aber noch nicht eingetroffen, sagte eine Sprecherin. Laut einer Umfrage des Verbands sieht sich jede vierte Einrichtung wirtschaftlich durch die Energiekrise bedroht.