
Energiesparen wird fast überall umgesetzt. Aber an manchen Orten kann das fatale Folgen haben. Im Bundesarchiv in Koblenz warnen Beamte vor unbezahlbaren Energiepreisen.
Archivare schlagen Alarm: Die Heiz-, Klima- und Belüftungsanlagen im Koblenzer Bundesarchiv seien die falsche Stelle, um Energiekosten zu senken. Wie die Rhein-Zeitung berichtet, würde beim Bundesarchiv bereits mit dem Energiesparen begonnen. So könnten die Büroräume auf 19 °C heruntergeregelt werden, außerdem sollen weiterhin „Energieferien“ zwischen Weihnachten und Neujahr stattfinden. In dieser Zeit sind z. B. die Lesesäle geschlossen.
Doch die wichtigen Anlagen für die Dokumentensammlung dürften nicht heruntergefahren werden. Im Bundesarchiv in Koblenz und an 22 weiteren Standorten deutschlandweit müssen bestimmte Temperaturen eingehalten werden, um einen Verfall der Sammlungen zu verhindern. Der Sprecher des Koblenzer Archivs, Elmar Kramer, sagte der Rhein-Zeitung: „Papierakten zum Beispiel müssen bei rund 18 Grad und Fotomaterialien bei etwa 12 Grad gelagert werden, sonst zersetzt sich das Material.“ Steigende Kosten beim Betrieb der zahlreichen Anlagen müssten durch Unterstützung aus der Politik ausgeglichen werden, damit das Archivgut „bestmöglich geschützt“ bliebe, so der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann.
Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare, Ralf Jacob, warnte ebenfalls vor einem kostenbedingten Einschränken klimatischer Anlagen. Beim Abschalten seien „irreparable Schäden bei Dokumenten nicht auszuschließen.“