
Kein warmes Wasser, keine Heizung: Dieses Schicksal droht nach dem Fernwärme-Chaos im hessischen Wetzlar nun auch in der Stadt Alsfeld. Der Versorger RhönEnergie werde den für das entsprechende Kraftwerk zuständigen Energieversorger EAB wegen dessen Insolvenz ab Donnerstag nicht mehr mit Gas beliefern, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter der EAB, ein Mannheimer Fachanwalt, dem Hessischen Rundfunk am Dienstag mit.
Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Mehrere Monate hatte zu diesem Zeitpunkt schon das Fernwärmenetz in Wetzlar nicht funktioniert. Rund 70 Anwohner sind seit August ohne Warmwasser und Heizungswärme; einige Haushalte hatten sich in der Zwischenzeit etwa durch Wärmepumpen Ersatz beschafft. In Alsfeld sind es etwa 25
Die für die Reparatur zuständige Betreiberfirma EAB war abgetaucht. Nun ist das Heizkraftwerk defekt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter der EAB mitteilte. Eine schnelle Reparatur sei nicht möglich.
Für Mittwochnachmittag ist laut Anwohnern ein Gespräch mit dem Versorger RhönEnergie sowie der Stadt geplant. Laut einer Sprecherin wird derzeit etwa geprüft, ob die Wohnungen über mobile Geräte beheizt werden können.
Der Alsfelder Bürgermeister Stephan Paule (CDU) teilte auf hr-Nachfrage mit, man wolle die Betroffenen unterstützen und suche mit den Beteiligten nach Lösungen.
Solange müssen die Anwohner jedoch noch frieren. Nach der Meldung über das defekte Heizkraftwerk herrsche „Wut, Enttäuschung und Fassungslosigkeit“ unter den Betroffenen, sagte der Anwohner Michael Becker am Montag. Noch zuvor hatten die betroffenen Haushalte gehofft, dass das Insolvenzverfahren neue Bewegung in die Sache bringen werde. In Alsfeld ist die Hoffnung jetzt verloren gegangen: „In diesem Winter wird das vermutlich nichts mehr“, sagt der Anwohner Mario Ebbert dem hr. Unerwartet sei die Hiobsbotschaft aber nicht gekommen: Man habe von den Problemen aus Wetzlar gehört, die EAB sei zuvor schwer zu erreichen gewesen.