Die Ausfuhrmenge fast doppelt so hoch wie die Importe – und das im großen Stromsparwinter? Wie passt das zusammen?
Während unsere Politiker mantraartig betonen, dass die deutsche Bevölkerung Energie sparen müsse, verkaufen wir gleichzeitig Strom ins Ausland: 62,05 Terawattstunden (TWh) schickte die Bundesrepublik im letzten Jahr in ausländische Stromnetze. Das berichtet die Bild. Der Exportmenge steht ein Import von 35,77 TWh gegenüber.
Die Ausfuhrmenge fast doppelt so hoch wie die Importe – und das im großen Stromsparwinter? Der Grund für die Absurdität: die Energiewende. Deutschland verkauft Strom vor allem, weil es Strom verkaufen muss. Weil es hierzulande nicht ausreichend Speicher und Leitungen für den Strom-Transport vom windigen Norden in den Süden gibt, müssen relevante Mengen ins Ausland verkauft werden – und so wird er ins Ausland verscherbelt. Manchmal bezahlt Deutschland sogar andere Länder, damit sie uns unseren Strom abnehmen. Und das, während deutsche Behörden, wie zuletzt in Baden-Württemberg, eindringlich zum Stromsparen auffordern.
Es kommt noch besser: Der verkaufte Strom ist mehr als 30 Prozent billiger als der Strom, den wir einkaufen. Damit macht Deutschland über vier Milliarden Euro Minus im Stromsaldo. Das kritisiert auch Professor André Thess, Leiter des Instituts für Gebäudetechnik, Thermodynamik und Energiespeicherung der Universität Stuttgart: „Der Erlös liegt deutlich unter den Großhandelspreisen für elektrische Energie aus dem Jahr 2022. Deutschland verkauft somit ein Produkt unter dem Marktpreis – zur Freude unserer europäischen Nachbarn, die uns bei Dunkelflaute teuren Strom verkaufen können“, so der Professor gegenüber der Bild. Die „Energiewende“ kostet uns allein an dieser Stelle Milliarden – weil wir unsere Stromversorgung zerschießen. Wir können unseren Strom nicht speichern und höchstens ins Ausland liefern.
In jüngster Vergangenheit wurde die deutsche Bevölkerung wiederholt zum Stromsparen aufgefordert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gab dafür fleißig Anleitungen. Etwa verwies er auf verkürzte Duschzeiten. Oder riet: „Wenn man die Wohnung heizt und abends die Gardinen zuzieht, spart man bis zu fünf Prozent Energie.“ Doch während man uns so mantraartig zu Verzicht und Sparen auffordert, produzieren wir massig Strom – nur kommt der nicht bei den Deutschen an, die ihn benötigen.