Weil der neue „hart aber fair“-Moderator Louis Klamroth seine Beziehung zur FFF-Aktivistin Luisa Neubauer vor Vertragsschluss mit dem WDR verschwieg, regt sich Widerstand im WDR-Rundfunkrat. In der nächsten Sitzung des Aufsichtsgremiums will man sich die WDR-Spitze vorknöpfen.

Wie die WELT AM SONNTAG berichtet, will die Mehrheit des WDR-Rundfunkrats bestehend aus CDU und SPD auf Konfrontationskurs mit Intendant Tom Buhrow gehen. Grund für die Aufregung ist die Kontroverse rund um den neuen „hart aber fair“-Moderator Louis Klamroth. Der verschwieg seine Beziehung mit Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer bei seiner Vertragsunterzeichnung mit WDR und gab sie erst bekannt nachdem der WDR bekanntgegeben hatte, dass Klamroth Nachfolger von Frank Plasberg als Moderator von „hart aber fair“ wird. Damit stand der Sender vor vollendete Tatsachen.
Viele im Rundfunkrat sehen die verspätete Information als Verstoß gegen die Compliance-Regeln des WDR. Laut denen müssen Mitarbeiter Berufliches und Privates strikt voneinander trennen, auch um die Öffentlich-Rechtlichen vor dem Vorwurf politischer Interessenkonflikte zu schützen.
Bei einer früheren Sitzung des Programmausschusses des Rundfunkrats verteidigte Programmdirektor Jörg Schönenborn Klamroth damit, dass kein Verstoß vorliege weil Klamroth ja schließlich erst mit seiner Vertragsunterzeichnung WDR-Mitarbeiter geworden ist – vorher hätte er also nichts sagen müssen, so seine Logik.
Dieser lockere Umgang mit dem Fall Klamroth sorgt für Unmut im Rundfunkrat, deshalb sei jetzt wohl geplant, dass man die WDR-Spitze scharf rügen und gegebenenfalls fordern wolle, den Vertrag mit Klamroth nach seinem Auslaufen im Sommer nicht zu verlängern.