
Beratungskapazitäten ausgeschöpft: In Thüringen geraten Verbraucherzentralen an ihre Belastbarkeitsgrenzen. Während die Energieberatung früher nur fünf Prozent des Bedarfs ausmachte, umfasst sie heute mehr als ein Drittel!
Immer mehr Menschen haben Angst ihre Strom- und Gasrechnungen nicht mehr bezahlen zu können, wollen dringend Energie einsparen oder sich gegen falsche Einstufungen beim Energieversorger wehren.
Während die Temperaturen langsam sinken, zeigen die steigenden Energiepreise bei den Verbraucherzentralen in Thüringen inzwischen ganz deutlich ihre Wirkung: Die Energieberater müssen mit einem regelrechten Ansturm von Anfragen, insbesondere im Bereich Energierecht, fertig werden: Während vor der Energiekrise nur rund fünf Prozent aller Beratungsgespräche im Themenbereich Energie und Wasser waren, so sind es heute mehr als ein Drittel. Deswegen sind nun alle Verbraucherrechtsberater im Bereich Energie tätig.
Unter den Verbrauchern herrscht große Verunsicherung über Strom- und Gasverträge – und Ärger über das Verhalten der Versorger. Laut Mara Mertin, Sprecherin der Verbraucherzentrale Thüringen, gebe es viele Beschwerden über die Verweigerung von Neukunden-Aufnahmen sowie die rechtswidrige Einstufung in die Ersatz- statt Grundversorgung. Beides sei gesetzlich nicht zulässig.
Neben den rein rechtlichen Fragen, treibt viele Verbraucher der Wunsch nach Einsparungen um: Im Bereich der Beratung zum Strom-, Gas- und Heizsparen oder der energetische Sanierung steigen die Nachfragen kontinuierlich. Sie ist so hoch, dass es vereinzelt schon zu längeren Wartezeiten für persönliche Vor-Ort-Termine kommt.
Die Verbraucherzentrale hat in Thüringen zwar insgesamt 12 Beratungsstellen für Energie- und Energierechtsberatung sowie 14 Energieberatungsstützpunkte bei Kooperationspartnern, trotzdem sei man vielerorts bereits jetzt am Limit.