
Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause durften dieses Jahr endlich wieder Böller in den Super- und Baumärkten verkauft werden. Dass sah man auch auf den Straßen. Der Übergang in das Jahr 2023 war laut und farbenfroh – so wie man es sich an Silvester wünscht. Doch während der Großteil der Bevölkerung mit der Pyrotechnik verantwortungsvoll umgeht, kam es in einigen Großstadtvierteln zu Ausschreitungen.
So wurden in Berlin massiv Einsatzkräfte attackiert. Beim Löschen eines Fahrzeuges in der Sonnenallee im Bezirk Neukölln wurden Polizisten und Feuerwehrleute „massiv mit Böllern angegriffen. Wir sichern die Brandbekämpfung jetzt mit zusätzlichen Einsatzkräften.“, so die Berliner Polizei via Twitter. Wegen Schlägereien, Schüssen mit Schreckschusspistolen sowie Böller und Raketenwürfe auf Passanten, Gebäude und Beamte, musste die Polizei immer wieder ausrücken. Bei einem schreibt die Berliner Polizei, dass man „sprichwörtlich unter Beschuss genommen“ wurde. In ganz Berlin wurden 18 Polizisten und 15 Feuerwehrleute verletzt.
In vielen weiteren Städten spielten sich ähnliche Szenen ab. So etwa in Bonn. In der einstigen Hauptstadt wurden Polizei und Feuerwehr gezielt angegriffen und mit Böllern und Steinen beworfen. Letztlich mussten sich die Einsatzkräfte zurückziehen. In Essen wurden Polizei und Feuerwehr ebenfalls angegriffen: „Aus einer größeren Gruppe heraus sind die Kollegen der Feuerwehr mit Böllern beworfen worden“, so der Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato.
In Bochum musste die Polizei ausrücken, um sich um eine aus dem Ruder gelaufene Silvesterfeier zu kümmern. Doch die Beteiligten vor Ort waren zur Kooperation mit den Ordnungshütern nicht bereit. Letztlich wurden die Beamten bei dem Einsatz von 300 Personen bedrängt und „massiv mit Feuerwerkskörpern attackiert“. In ganz NRW wurden 42 Beamte verletzt.
Auch in Leipzig wurden Einsatzkräfte attackiert. Im Stadtteil Connewitz, der für seine linksradikale Szene bekannt ist, wurden die Beamten mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen, mehrere Einsatzfahrzeuge wurden beschädigt. Dennoch spricht die sächsische Polizei von verhältnismäßig kleinen Ausschreitungen in Connewitz.
In Belgien wurden die Feierlichkeiten von brutalen Krawallen überschattet. Allein in der Hauptstadtregion um Brüssel wurden rund 160 Personen festgenommen.