Eine christliche Grundschule wird Ziel eines Amoklaufs. Die Täterin, die sich als Trans-Mann identifiziert, ging dort einst selbst zur Schule.
Bei Schüssen an einer Grundschule im US-Amerikanischen Nashville sind am Montag drei Kinder und drei Erwachsene getötet worden. Gegen 10:00 Vormittags Ortszeit verschaffte sich die Täterin Zugang zum Schulgebäude, indem sie eine Tür zerschoss. Daraufhin begann das Massaker. Es seien auch Lagepläne der Schule gefunden worden, auf denen unter anderem Überwachungskameras und Eingänge eingezeichnet waren. „Als die Beamten im zweiten Stockwerk ankamen, sahen sie eine Schützin, eine Frau, die schoss“, sagte Don Aaron von der Polizei in Nashville. „Wir wissen, dass sie mit mindestens zwei Sturmgewehren und einer Handfeuerwaffe bewaffnet war.“ Die 28-Jährige wurde daraufhin von den Einsatzkräften erschossen. Die 28-jährige, die in der Vergangenheit selbst Schülerin der Grundschule gewesen sei, identifiziere sich selbst als Transgender-Person. Bei der Schule handelt es sich den Angaben zufolge um eine christliche Einrichtung. Die 2001 gegründete Covenant School ist eine Einrichtung der Covenant Presbyterian Church in Nashville, einer evangelikalen Splittergruppe.
Die Täterin, Audrey Hale, identifiziere sich als Mann, heißt es. Ihre Transidentität könnte Hintergrund der Tat sein, vermutet auch die Polizei. Die hinter der Schule stehende Kirche lehnt Transgenderismus als „Sünde“ ab. „Es gibt im Moment eine Theorie, über die wir vielleicht später sprechen können, aber sie ist nicht bestätigt“, sagte Nashvilles Polizeichef Drake. Hale habe „einen gewissen Groll darüber gehegt“, auf diese Schule gegangen zu sein. Aktuell werte die Polizei ein Manifest der Täterin aus, die auch andere Ziele angreifen wollte, heißt es weiter.
Videoaufnahmen zeigen, wie Hale sich Zugang ins Gebäude verschafft und die Schule mit gehobenem Gewehr durchquert. Es sind Schüsse zu sehen.
Trans-Aktivisten rechtfertigen Tat
In Folge des Amoklaufs machte sich in den USA Bestürzung breit. Einige radikale Aktivisten äußerten jedoch auch Verständnis für die Täterin. So sei der Angriff eine logische Reaktion auf die Transfeindlichkeit im Konservativen US-Südstaat, behaupten einige. Der amerikanische Journalist Benjamin Ryan, der unter anderem für die New York Times tätig ist, suggerierte gar einen Zusammenhang mit dem konservativen amerikanischen News-Unternehmen „Daily Wire“, welches seinen Sitz in Nashville hat.