
Der grösste Warenhauskonzern Deutschlands beantragt die vorläufige Insolvenz. Durch die Beantragung eines sogenannten Schutzschirm-Verfahrens versucht das Unternehmen eine vollständige Schließung noch zu verhindern.
Aktuell betreibt das Unternehmen noch 131 Warenhäuser in 97 deutschen Städten. 17.000 Mitarbeiter sind bei dem Unternehmen angestellt. Doch dies muss sich künftig ändern. Galeria-Chef Miguel Müllenbach sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung das Filialnetz müsse im Zuge des Schutzschirmverfahrens „um mindestens ein Drittel reduziert werden“. Heißt im Klartext, dass mehr als 40 Kaufhäuser vor dem Aus stehen.
Damit sind tausende Arbeitsplätze in Gefahr: 4000 Stellen möchte das Unternehmen jetzt abbauen. Das Geschäftsjahr musste Galeria Karstadt Kaufhof im September mit einem Verlust von 627 Millionen abschließen. Verhandlungen mit dem Bund zur Stabilisierung des Unternehmens scheiterten. Ein gerichtlich bestellter Sachverwalter übernimmt nun die Aufsicht über die Rettung. Kontrolliert wird der Konzern erstmal weiter durch die Unternehmensführung.
Das Unternehmen wurde von mehreren politische Entscheidungen der letzten Jahre schwer getroffen. 150 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr kommen auf das Unternehmen allein wegen der Energiekosten zu. Wegen der Inflation leidet das Unternehmen zudem an der Kaufzurückhaltung der Bürger. Im April 2020 musste Galeria Karstadt Kaufhof schon einmal die vorläufige Insolvenz anmelden. Grund war damals der erste Corona-Lockdown. Damals hatte das Unternehmen noch 171 Filialen. Diese dürften jetzt auf weniger als 90 schrumpfen.