
Elon Musk hat Twitter gekauft – und die linke Schickeria gegen sich aufgebracht. Zu weit geht ihnen sein Verständnis von Meinungsfreiheit, welches er auf der Plattform durchsetzen will. Schluss mit Twitter als linke Echokammer, die allen nicht-linken das Damoklesschwert der Zensur über den Kopf hängt – das gefällt denen, die jetzt um ihre Diskurshoheit fürchten, gar nicht.
In einem Kommentar für tagesschau.de bewertet ARD-Korrespondent Nils Dampz den Verlust seiner linken Echokammer mit mehr als nur markigen Worten. Musk habe „zu viel Macht“, das sei gefährlich, suggeriert er. Doch erst Twitter-Nutzer, die „rassistisch“ oder „verschwörerisch“ eingestellt seien – beides bekanntlich eine sehr sehr weit dehnbare Definition – betitelt der SWR-Journalist als „Ratten“, die Elon Musk mit seiner Übernahme von Twitter nun wieder auf den „Marktplatz der Debatte“ lassen wolle. „Marktplatz der Debatte“ (engl. „marketplace of ideas“) ist ein Synonym für Meinungs- und Debattenfreiheit in den USA, den auch Musk als Zielsetzung für Twitter vorgab. Von unliebsamen Twitter-Nutzern als „Ratten“ sprach nun Dampz: „Twitter kann nur relevant bleiben, wenn diese Ratten (…) in ihre Löcher zurückgeprügelt werden“, schrieb er in seinem Kommentar wörtlich.

Menschen als „Ratten“ zu bezeichnen, ist für jeden deutschen Journalisten eine unfassbare Entgleisung. Ein solcher Sprachduktus, der unweigerlich Erinnerungen an die Hetzer und Einpeitscher vergangener Zeiten erinnert, gehört sich für kein Medium – am wenigsten gehört es sich für das Flaggschiff der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland.
Update: Die Tagesschau hat ihren Artikel inzwischen geändert und die Entgleisung gelöscht. Unter dem Artikel und bei Twitter entschuldigte man sich mit den Worten: „In einer früheren Version wurde der Begriff „rassistische oder verschwörerische Ratten“ verwendet. Die Passage wurde geändert. Wir bitten um Entschuldigung für die Wortwahl. Es war nie das Ziel, jemanden zu entmenschlichen.“
Die Tagesschau entschuldigt sich also für den Begriff „Ratten“, mit dem Wort „prügeln“ hatte man anscheinend keine Probleme.