Der endgültige Ausstieg aus der Atomkraft wird nicht nur gravierende negative Folgen für Natur und Umwelt haben – Als Konsequenz des Atom-Endes wird es auch Hunderte Tote geben.
- Das Atom-Aus wird mehr Schadstoffe durch Kohleverstromung auslösen
- Daraus folgen hunderte zusätzliche Tote pro Jahr, sagen Forscher
- Auch zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe drohen
Forscher aus den USA und Großbritannien haben berechnet, wie viele Menschen durch den bisherigen Atom-Ausstieg Deutschlands seit 2011 zusätzlich gestorben sind: Bis 2019 könnten bis zu 800 Menschen jedes Jahr zusätzlich gestorben sein, weil infolge der AKW-Abschaltung mehr Kohle-Verstromung zu mehr Schadstoffen in der Luft und somit zu mehr tödlichen Erkrankungen geführt hat.
Das schreiben die Autoren in dem Paper „Die privaten und externen Kosten des deutschen Atomausstiegs“, erschienen „Journal of the European Economic Association“.
Denn: Der Wegfall grundlastfähiger Kernenergie ist in weiten Teilen durch zusätzliche Verstromung von Stein- und Braunkohle kompensiert worden – so war es auch nach der Abschaltung der drei Atomkraftwerke Ende 2021 und so wird es laut zahlreicher Experten auch nach der Abschaltung der letzten drei Meiler am 15. April sein.
Kohle ist jedoch nicht nur die CO2-intensivste und somit klimaschädlichste Form der Energiegewinnung, beim Verfeuern der Kohle entstehen auch die meisten Schadstoffe, die Erkrankung und Tod zur Folge haben: Pro erzeugter Terrawattstunde Strom liebt die Mortalität durch Schadstoffe, Kohlenstoffdioxid und Unfälle bei Braunkohle bei 293, bei Kernkraft – der, gemessen an der Mortalität, sichersten Energiequelle – bei drei.
Demnach ist auch durch Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke mit Hunderten zusätzlichen Toten pro Jahr zu rechnen.
Hinzu kommen, so die Autoren, Kosten in Höhe von bis zu 8 Milliarden Euro pro Jahr. Die setzen sich zusammen aus den veranschlagten Kosten für Übersterblichkeit, Kosten für medizinische Behandlungen sowie den „aggregierten Veränderungen der variablen und fixen Kosten der Kraftwerke in Deutschland sowie den Kosten aus Veränderungen der Nettoimporte“, wie es in der Studie heißt.
Vereinfacht gesagt: für die steigenden Strompreise, weil der billige Atomstrom wegfällt und neue Stromquellen erschaffen, oder teurer Strom aus dem Ausland importiert werden musste.