Immer, aber auch wirklich immer, wenn den Grünen langweilig ist, fordern sie: Tempolimit. Natürlich für den Klimaschutz. Jetzt war unserer Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mal besonders langweilig …

„Die Klimakrise wird nicht mit sich verhandeln lassen.“ Sagte Lemke am Freitag und meint: Wenn wir auf deutschen Autobahnen nur noch 130 km/h fahren, haben wir eine bessere Position im Verhandlungspoker mit dem Klima. Puh.
Haben Sie schonmal versucht, mit einem kleinen Bierglas eine bis zum Rand gefüllte Badewanne auszulöffeln? Ich auch nicht. Unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke will das aber, denn das wäre in etwa der Effekt, den ein Tempolimit auf den CO2-Ausstoß Deutschlands hätte.
Und viele ihrer grünen Parteigenossen wollen ebenso wie Aktivisten der „Letzten Generation“ genau das auch: gegen eine volle Badewanne mit einem leeren Bierglas ankämpfen.
Die Badewanne, das ist der CO2-Ausstoß Deutschlands, der 2022 bei rund 666 Millionen Tonnen lag. Das Bierglas ist das Tempolimit, das Lemke fordert und das je nach Berechnung rund 1,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen könnte. Das sind 0,2 Prozent. Ein Fünfhundertstel. Ein 0,3 Liter-Bierglas gegen ein 150 Liter-Badewanne.
Heißt also: Ein Tempolimit hat nicht 0, aber fast 0 Effekt auf den CO2-Ausstoß.
„Wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz“, nennt Lemke das dann, nachdem sie vor etwas mehr als drei Wochen frohlockte, als die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz gegangen sind und mit ihnen zwischen 15 und 35 Millionen Tonnen mehr CO2 programmiert sind. Warum? Weil der fehlende Strom, etwa 33 saubere Terrawattstunden irgendwie ersetzt werden müssen, wie Experten erwarten vor allem durch mehr Kohlestrom.
Ins Haus stehen: So viel mehr Kohlenstoffdioxid, wie zwischen 12 und 28 Tempolimits einsparen würden! Oder um Bild zu bleiben: So, als würde Steffi Lemke seelenruhig einen Eimer Wasser in die ohnehin schon überlaufende Badewanne schütten und dann mit ihrem Bierglas beseelt ein Portion wieder rausschöpfen …