
In einer neuen Umfrage wurden die Zukunftsängste der Deutschen deutlich. Ein Großteil fürchtet sich vor Preisanstiegen und Reduktion des Lebensstandards.
Preisanstieg, sinkende Einkommen und Arbeitslosigkeit: Davor fürchten sich die Deutschen derzeit mehr als noch in der Corona-Pandemie. Laut einer repräsentativen Umfrage der SchuFa, über die die WELT AM SONNTAG berichtet, sind beinahe drei Viertel der Deutschen (74 %) besorgt oder haben „sehr große Angst” beim Blick in die Zukunft. Selbst unter den Besserverdienern schleichen sich Zukunftsängste ein. So haben 68 % der Bürger mit einem Nettoeinkommen von mindestens 4.000€ große oder sogar sehr große Angst vor der Zukunft. Die Sorge um die Zukunft geht einmal quer durch alle Einkommensschichten: Die Gesamtgesellschaft sorgt sich. Konkret haben 84 % Angst vor den Preisanstiegen, 60 % vor einem sinkenden Einkommen und 44 % machen sich Sorgen um eine Arbeitslosigkeit. Diese Werte haben sich gegenüber den zwei Corona-Jahre verschlechtert. Fast die Hälfte aller Deutschen fürchtet eine Reduktion des Lebensstandards.
Für die Opposition ist die Ampel-Regierung für die düstere Stimmung im Land verantwortlich. Steffen Bilger, Vizefraktionschef der CDU/CSU im Bundestag, beklagt die Streitigkeiten in der Koalition. Dies führe „massiv zur Verunsicherung der Verbraucher bei”, sagt er gegenüber der WELT AM SONNTAG. Sein Fraktionskollege Dr. Mathias Middelberg äußerte sich in einer Bundestagsdebatte ähnlich: „Entlastungen finden nicht dann statt, wenn es sinnvoll und vernünftig für den Bürger ist […]. Entlastungen finden bei Ihnen in der Regel dann statt, wenn es gut für die Stimmung und das Klima in ihrer permanent zerstrittenen Ampel ist.” Beide schauen betrübt in die Zukunft, denn durch den endgültigen Atomausstieg werden Strompreise weiterhin hoch bleiben. Dr. Middelberg spricht von einer möglichen Strompreisreduktion von 12 % beim Weiterbetrieb der Kernkraftwerke. Für das Ausbleiben dieser Entlastung gibt er der „grünen Ideologie in dieser Ampelregierung” die Schuld.