Eine Umfrage nach der anderen zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung das Gender der Sprache ablehnt. Und trotzdem setzen vor allem ARD und ZDF in ihren Texten Gender-Sternchen oder machen eine Sprachpause, was mit fragwürdigen Begründungen gerechtfertigt wird und in teilweise absurden Wortkonstruktionen endet. In der ZDF-Kinder-Sendung Logo werden jetzt auch Kinder zum Sprach-Aktivismus aufgefordert, indem man ihnen Fake News als Wahrheit verkauft. Ein Fakten-Check.

In der 2-minütigen Sendung heißt es etwa: „Menschen, die von Schüler*innen, Friseur*innen oder Astronaut*innen sprechen, lassen bewusst eine Pause zwischen der männlichen und der weiblichen Form“.
Das ist falsch. Je nach Kontext handelt es sich bei den Wörtern „Schüler“, „Friseur“ oder „Astronaut“ nicht um eine „männliche Form“, sondern um ein generisches Maskulinum, das sich absichtlich nicht auf den „Sexus“, also das Geschlecht einer Person bezieht.
DENN: Bei dem Satz „Alle Schüler haben gerne Hitzefrei“ versteht jedes Kind, wer mit „Schüler“ gemeint ist: Alle Schüler, unabhängig ihres Geschlechts. Das ZDF verwechselt hier also absichtlich Genus mit Sexus, um das natürliche Sprachgefühl der Kinder zu verwirren und anzugreifen.
In der Sendung heißt es weiter, dass die Gender-Sprache nicht nur Männer und Frauen anspreche, sondern „überhaupt alle“. Dazu wird eine Comic-Figur gezeigt, die weder männlich noch weiblich aussieht. Angespielt wird hier auf „nicht-binäre“ Personen oder Menschen, die sich als „genderfluid“, „asexuell“ oder „demiboy“ identifizieren, also zu einer der zahlreichen Geschlechtsidentitäten der LGBTQ-Bewegung gehören. Was hat dieser Content in einer Kindersendung zu suchen?
An einer Stelle heißt es über die Gender-Befürworter: „Wenn man nur von Astronauten spricht, haben alle nur männliche Astronauten im Kopf. Dieses Bild im Kopf wollen sie verändern, indem sie Astronaut*innen sagen“.
Auch das ist falsch, wie zahlreiche Studien bereits belegt haben. In einer Studie mit deutschen Muttersprachlern etwa verstanden 97 Prozent der Teilnehmer generische Maskulina in der Pluralform (also etwa „Astronauten“ oder „Friseure“) als geschlechtsneutral. Bei Wörtern wie Schüler, Zuschauer oder Bewohner waren es sogar 99 Prozent, bei „Ärzte“ und „Politiker“ – also Wörter denen Gender-Befürworter gerne eine männliche Assoziation nachsagen – ganze 94 Prozent. Sprich: Niemand denkt bei generischen Maskulina nur an Männer.
Wenn man eine gendergerechte Sprache verwende, könne das „tatsächlich dazu beitragen, dass sich auch Mädchen und junge Frauen eher zutrauen, selbst Astronaut zu werden. Sich also dasselbe zutrauen, wie Jungs und Männer“. Diese Aussage ist aus zwei Gründen skurril: Erstens unterstellt das ZDF hier allen jungen Mädchen, dass sie Männern prinzipiell unterlegen seien. Zweitens ist die Aussage an sich falsch. Es gibt keine Studien, die belegen, dass sich Frauen, die mit der Gender-Sprache beschallt werden, emanzipierter verhalten.
Das Gegenteil ist der Fall: Während der letzten 70 Jahre haben sich Frauen sukzessive in Männerdomänen behauptet. Der Frauenanteil unter Ärzten hat sich in den letzten 20 Jahren etwa fast verdoppelt, fast 50 Prozent der Ärzte in Deutschland sind mittlerweile Frauen – und das ganz ohne Gendersternchen und Sprachpausen.
Am Ende des Beitrags erklärt das ZDF den Kindern, wer sich gegen das Gender ausspricht: böse dreinblickende Figuren, die – im Gegensatz zu den lächelnden und bunten Gender-Befürworter-Figuren – Anzug, Krawatte, Brille und Perlenkette tragen. Es ist klar was hier den Kindern vermittelt werden soll: Wer nicht gendert, gehört zu den bösen Konservativen, die sich aus reiner Boshaftigkeit gegen eine gerechtere Welt stellen.