Schon wieder werden Geheimdokumente bei Joe Biden gefunden – jetzt auch in seinem Privathaus in Delaware. Der Skandal bringt den US-Präsidenten zunehmend in Bedrängnis. Die Republikaner erhöhen den Druck auf Biden.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass in einem früher von US-Präsident Biden genutzten Büro rund ein Dutzend vertrauliche Regierungsunterlagen aus seiner Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama gefunden wurden. Jetzt setzt sich der Skandal fort: Im Privathaus Bidens im US-Bundesstaat Delaware sind weitere vertrauliche Unterlagen aufgetaucht. Das Justizministerium stellte bei einer Durchsuchung sechs Dokumente sicher. „Das Justizministerium hat Materialien beschlagnahmt, die seiner Meinung nach in den Rahmen seiner Ermittlung fallen, darunter sechs Dokumente mit vertraulicher Kennzeichnung“, erklärte Bidens Anwalt, Bob Bauer. Das Anwaltsteam des US-Präsidenten hatte die Akten bei einer eigenmächtigen Durchsuchung der Räumlichkeiten des Präsidenten gefunden und den Behörden übergeben.
Der erneute Fund bringt Biden weiter in Bedrängnis: Bisher hatte der US-Präsident den Fall immer heruntergespielt und kleingeredet. „Ich denke, Sie werden herausfinden, dass da nichts ist“, sagte er zuletzt öffentlich über den Fall. Doch die Ermittlungen, die mittlerweile von einem extra durch das Justizministerium eingesetzten Sonderermittler geleitet werden, fördern nicht nur immer neue illegal verwahrte Dokumente zu Tage: Sie bieten auch Anlass, Biden mit seinem Amtsvorgänger Donald Trump zu vergleichen. Auch der lagerte unerlaubterweise Dokumente aus seiner früheren Amtszeit – und wie Biden auch Dokumente, die teilweise als „streng geheim“ eingestuft sind.
Im Skandal um die Geheimdokumente sieht sich Biden seit Tagen schwerer Angriffe der Republikaner ausgesetzt. Der republikanische Vorsitzende des mächtigen Aufsichtsauschuss im Kongress, der die Regierung kontrollieren soll, forderte vor Tagen bereits mehr Informationen zu dem Fall. „Es besorgt mich, dass die Anwälte des Präsidenten selbst nach der Ernennung eines Sonderermittlers weiter nach Dokumenten im Anwesen des Präsidenten herumsuchen durften. Das mutet wie ein krimineller Akt an“, so der Abgeordnete James Comer.