
In den sozialen Medien wurden tausende Videos von den Ausschreitungen der Berliner Silvesternacht geteilt – was auffällt: Immer wieder wird Bezug auf den französischen Film „Athena“ genommen. Es scheint als hätten sich die Angreifer ein Vorbild an dem dort dargestellten Kampf von jungen Migranten gegen die Polizei genommen – mehr noch: Sie scheinen ihre Taktik kopiert zu haben.
Böllerattacken, Raketenbeschuss und Hinterhalte: Nach den massiven Ausschreitungen in der Berliner Silvesternacht und den hinterhältigen Angriffen auf Polizei- und Feuerwehrbeamte, wurden nun die ersten der insgesamt 102 Verfahren wegen Übergriffen auf Einsatzkräfte an die Berliner Staatsanwaltschaft übergeben – der Ermittlungsfokus: Videomaterial aus den sozialen Medien. Bei TikTok, Twitter und Co. kursieren Unmengen an Bildmaterial von Angreifern, die sich stolz mit ihren Taten rühmen. Was die wenigsten bisher bemerkt haben: In den Videos tauchen auffällig oft das Wort „Athena“ und das französische Lied „J’comprens pas“ auf.
Der Film „Athena“ ist erst im September 2022 auf Netflix erschien, wurde schon kurze Zeit später als bester Film des Jahres gehandelt und erzählt die Geschichte von migrantischen Jugendlichen aus einem französischen Banlieu, die nach dem Tod eines jungen Mannes in Polizeigewahrsam einen regelrechten Bürgerkrieg anzetteln. Es ist ein Action-Inferno, eine düstere Dystopie, in der die Überlegenheit eines wütenden Mobs zelebriert wird – samt Molotowcocktails, Raketenbeschuss und Hinterhalten für die Polizei. Szenen, die junge Migranten in Österreich und Deutschland anscheinend so sehr bewegten, dass sie bald Wirklichkeit werden sollten.
Bereits an Halloween 2022 riefen ausländische Jugendliche in Linz dazu auf, ein „Athena 2.0” in der Stadt zu veranstalten. 200 bis 300 Personen, hauptsächlich eingebürgerte Migranten und Ausländer, versammelten sich kurz danach und attackierten die Polizei unter Allahu-Akbar-Rufen mit Steinen, Böllern und Glasflaschen. Die Gruppe beschoss gezielt die Oberleitung einer Straßenbahn, sodass der Strom abgeschaltet werden musste. Am Ende des Spektakels wurden zwei Polizisten leicht verletzt und neun Personen festgenommen.
Doch nicht nur in Linz, sondern auch in Berlin lassen sich einige Parallelen zwischen den Krawallen der jugendlichen Gewalttäter und dem Film „Athena“ ziehen: Der Einsatz von Pyrotechnik und Molotowcocktails – was auf Twitter selbst Linksextremisten beeindruckte, denn „Mollis“ wurden selbst von Autonomen lange nicht mehr so zahlreich gegen Beamte eingesetzt. Oder auch der Einsatz von Mülltonnen – im Film als auch in Berlin wurde die Polizei mit einer verblüffend ähnlichen Strategie in Hinterhalte geführt: Die Polizei wurde zu brennenden Mülltonnen gelockt, umzingelt und dann von strategisch vorteilhaften Positionen mit Böllern und Raketen angegriffen.
Ob der Film „Athena“ die Gewalt in der Berliner Silvesternacht wirklich beförderte und tatsächlich als Vorbild für die Taktik gegen unsere Einsatzkräfte genutzt wurde, bleibt am Ende natürlich offen, doch gewisse Gemeinsamkeiten sind nicht bestreitbar. Genau wie der Fakt, das zahlreiche Videos aus der Silvesternacht mit der Filmmusik und Titeln wie „Berlin wird zu Athena“ unterlegt und von einer gewaltbereiten Community gefeiert wurden.