- Comedian Serdar Somuncu kündigt das Ende seiner Karriere an.
- Er habe „genug Geld verdient und alles erlebt“.
- Als Grund führt er unter anderem zu harsche Kritik an seiner Comedy an.
Der Kabarettist Serdar Somuncu verkündet das Ende seiner Bühnen-Karriere. Grund für diesen Schritt sei für ihn der Umgang mit Künstlern im Internet sowie die aktuelle Kultur der Erregung in der Gesellschaft.
Der Künstler erklärt im Interview mit der Tageszeitung Welt: „Ich habe keine Lust mehr, auf eine Bühne zu gehen, während im Publikum Leute sitzen, die alles mitschreiben und sofort auf einer scheiß Social-Plattform posten, wenn sie Erregungspotenzial erkennen.“
Das koste den Künstler dann fünf Wochen Ärger, nur weil der „genau den Job gemacht habe, den ich seit Jahrzehnten mache“, so der Kabarettist. „Es ist mir nicht mehr möglich, auf einer Bühne zu stehen und irgendwas zu sagen, ohne dass die Leute vermuten, das meint der ernst. Ich kann als Künstler gar nicht mehr mit Illusionen arbeiten.“
Weiter sagte er: „Ich habe genug Geld verdient und alles erlebt. Es gibt keinen Reiz mehr, kein Risiko, das ich noch eingehen könnte – und eigentlich auch kein Ziel mehr“, fügte Somuncu hinzu. Er beklagt die Umstände, welche momentan für Personen in der Öffentlichkeit herrschten.
Keine guten Worte für die Bundesregierung
Somuncu äußerte sich ebenfalls kritisch über die aktuelle Ampel-Regierung. Mit Annalena Baerbock habe man eine Außenministerin, „die sich durch die Weltgeschichte stottert und überall Porzellan zerbricht“. Die Grünen würde der Künstler nicht wählen, da er wisse, „wie schnell sie ihre vermeintlichen Werte über Bord werfen“. Dabei spielt er auf die Zustimmung der Grünen Partei zu Waffenlieferungen an die Ukraine an. „Nicht alle, die die Ukraine-Politik der Bundesregierung kritisieren, sind Rechte oder der AfD nah, sondern es gibt einen Großteil in dieser Bevölkerung, der das, was sie gerade macht, nicht gut, sogar gefährlich findet“, erklärt der Künstler.