
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gibt zu, ein Tempolimit ist für den Klimaschutz „völlig irrelevant”. Trotzdem bleibt er Befürworter eines Tempolimits in Deutschland.
Das Gespräch zwischen Winfried Kretschmann und dem Tagesspiegel sollte in Berlin negativ aufgestoßen sein. Denn der Glauben, auch mit dem radikalsten Klimaschutz die Welt retten zu können, nennt er einen Trugschluss. Immerhin sei Deutschland nur für zwei Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.
Zwar befürwortet der Grünen-Politiker weiterhin ein Tempolimit, erkennt aber, dass die Maßnahme einen minimalen Einfluss auf globale Emissionen hat. „Ob wir ein Tempolimit umsetzen oder nicht, ist für den internationalen Kampf gegen den Klimawandel völlig irrelevant”, so Kretschmann. Ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen wurde die CO2-Emissionen von Autos lediglich um 2,7 Prozent senken.
Statt eines Tempolimits möchte Kretschmann eine klimaneutrale und wettbewerbsfähige Wirtschaft schaffen. „Wir müssen ein kopierfähiges, nachhaltiges und attraktives Wirtschaftssystem generieren”.