Gegen 6 Uhr stürmte das SEK zeitgleich mehrere Wohnung in Sachsen und Thüringen. Dabei konnten die Elite-Polizisten vier verdächtige Linksradikale festnehmen. Sie sollen an den Angriffen in Budapest beteiligt gewesen sein.

Schwer bewaffnete Elite-Polizisten stürmten gegen 6 Uhr mehrere Wohnungen in Leipzig (Sachsen) und Jena (Thüringen). Die Einsätze wurden vom Landeskriminalamt Sachsen (LKA) unter der Leitung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden durchgeführt, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.
Während der Razzia wurden die Tatverdächtigen Emilie D. (21, hatte Dienstag Geburtstag) und Moritz S. (21) festgenommen. In Leipzig fand die Razzia im Stadtteil Connewitz, einem Hotspot der Linksextremisten statt. Nach BILD-Informationen sollen auch weitere Verdächtige beteiligt gewesen sein, darunter Clara Wittkugel (22), Anna M. (26), Tobias E. (29) aus Deutschland und Ilaria S. (38) aus Italien. Die Gruppe wird für mehrere Attacken Anfang Februar in Budapest (Ungarn) verantwortlich gemacht (Pleiteticker.de berichtete). Die vier Verdächtigen Tobias E., Anna M., Iliara S. und eine 42-jährige Ungarin wurden bereits festgenommen, nach den anderen wird gefahndet.
Der Einsatz zeigt, dass die Sicherheitsbehörden in Mitteldeutschland konsequent gegen linksextrem motivierte Gewaltdelikte vorgehen, erklärte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) gegenüber BILD: „In Thüringen wurde diesbezüglich eine Sonderkommission des Staatsschutzes im Landeskriminalamt eingerichtet, die sich eng mit den sächsischen Kolleginnen und Kollegen abstimmt.“

Anlass der Attacken ist eine Versammlung in Budapest zum sogenannten „Tag der Ehre“, an dem Rechtsextreme aus ganz Europa an die Wehrmacht und SS erinnern, die am selben Datum im Jahr 1945 einen letzten Ausbruchsversuch aus der Einkesselung durch die Rote Armee unternahmen, wobei nur wenige Hundert der rund 70.000 Soldaten überlebten. Dort machten dieses Jahr radikale Linksextreme Jagd auf Rechtsradikale.