
Kommentar von Max Roland
Niemand würde in diesen Tagen auf die Idee kommen, einen Bäcker auszulachen. Niemand. Abgesehen von unserem Bundeskanzler Olaf Scholz.
Kein Scherz. Als ein Mann, der dem Kanzler sagt, er habe eine Bäckerei, seine Sorgen schildert, antwortet der Kanzler: „Neulich kam jemand zu mir und sagte: Herr Scholz, ich habe meinen Elektro-Ofen gerade auf einen Gas-Ofen umgestellt.“ Der Bundeskanzler beömmelt sich regelrecht, kommt aus dem Grinsen und Kichern gar nicht mehr raus und sagt dann: „Ich wusste gar nicht, wie traurig ich gucken soll!“
Wir alle wissen dieser Tage, wie schlecht es den Bäckern in unserem Land geht. Die Branche, die kollektiv um drei Uhr morgens in der Backstube steht und für unser Frühstück sorgt, ächzt unter Energiekrise wie kaum eine andere. Jeden Tag lesen wir von einer anderen Pleite.
Und dann kommt Scholz. Selten sieht man den SPD-Mann, der sonst als „Scholz-O-Mat“ für seine emotionale Regungslosigkeit bekannt ist, so herzlich lachen. Doch wenn es um das Leiden von Bürgern, den immer schnelleren Tod eines deutschen Traditionshandwerks geht, taut Olaf regelrecht auf. Der SchadenfrOlaf!
In den Gesichtern der Teilnehmer des „Kanzlergesprächs“ sieht man derweil Unverständnis und ein bisschen Schock über die Reaktion von Olaf Scholz. Sie alle wissen: So witzig ist das alles gar nicht, was gerade in diesem Land passiert. Olaf Scholz, der mit dem Slogan „Respekt für dich“ die Wahl gewonnen hat, zeigt derweil ganz offen: Er hat keinen Respekt. Weder für die Menschen, noch für die Betriebe in diesem Land, die – ohnehin schon unter Höchststeuerlast – jahrzehntelang dafür gesorgt haben, dass Politiker wie unser Bundeskanzler die viertreichste Industrienation der Welt repräsentieren können.
Jeder weiß: Das ist nicht Scholz’ Verdienst und auch nicht der von irgendeinem anderen Politiker. Es ist der Verdienst der Menschen, die jeden Tag früh aufstehen, zur Arbeit gehen, und fleißig ihren Teil zu unserer Volkswirtschaft beitragen. Es ist der Verdienst von Menschen wie dem Bäcker, dessen schwieriges Schicksal den Bundeskanzler offenbar so amüsiert, dass er sich öffentlich gar nicht mehr einkriegen kann vor Lachen.
Die frühesten Frühaufsteher unseres Landes, die Menschen, die dafür sorgen, dass wir morgens ein Brötchen schmieren können, wissen nicht mehr, wie sie noch überleben sollen – und werden von Olaf Scholz ausgelacht. Das Bäckereihandwerk hat nichts falsch gemacht, es ist unverschuldet in diese Existenzkrise gerutscht. Die Bäcker haben einfach nur den leeren Versprechungen der Regierung über sichere, bezahlbare Energie geglaubt. Sie haben Antworten verdient, sie haben es verdient, ernstgenommen zu werden. Und nicht einen Kanzler, der ihnen dreist ins Gesicht lacht.