- Am Mittwoch wurde das Protestcamp in der Berliner Wuhlheide von der Polizei geräumt.
- Die Demonstranten verharrten teilweise in Baumhäusern, verließen diese auch nach Aufforderung der Polizei nicht.
- Um die Aktivisten mit einem Hubfahrzeug aus den Bäumen herunterholen zu können, musste das örtliche Forstamt Bäume fällen.
Ganze 400 Polizeikräfte mussten sich am Mittwoch in Berlin damit beschäftigen, etwa 50 Demonstranten aus Bäumhäusern in der Berliner Wuhlheide zu holen. Unter dem Motto „Wuhli bleibt“ hatten die linken Aktivisten dort seit Tagen ein Protestcamp aufgebaut, um gegen den Bau eines geplanten neuen Autobahnschnitts zu demonstrieren. Ihr Vorwurf: Für den Straßenbau müssten Bäume in der Wuhlheide gefällt werden.
Berichte von rbb24 zeigen: Um die Demo gegen hypothetisch in Zukunft gefällte Bäume aufzulösen (die Pläne für den Verlauf der Autobahn sind noch nicht abgeschlossen), mussten ganz reale Bäume gefällt werden. Die Demonstranten nahmen das in Kauf – ließen also Bäume fürs’s Klima fällen.
Konkret hatte die Polizei laut Eigenangaben die Aktivisten mehrfach aufgefordert, das Protestcamp freiwillig zu verlassen. Etwa 40 Personen folgten den Anweisungen, mindestens 13 weitere Besetzer verharrten weiter in den Baumhäusern. Um diese Demonstranten möglichst friedlich aus den Bäumen holen zu können, musste die Polizei mit einem Hubwagen vorfahren. Damit dieser im Wald bis zu den Baumhäusern durchdringen konnte, sah sich das örtliche Forstamt gezwungen, mehrere Bäume zu fällen. Die Demonstranten verharrten auch während der Abholzung in ihren Häusern – hätten sie ihre Blockade aufgegeben, hätten die Bäume stehen bleiben können.
Die Aktivisten von „Wuhli bleibt“ bekamen bei ihrer Demonstration auch Unterstützung von den Klimaklebern der „Letzten Generation“, von denen sich einige auf einer Zufahrtsstraße zum Protestcamp festklebten.
Die Polizei begründete die Auflösung des Camps unter anderem mit der Gefährdung von Waldspaziergängern und Forstarbeitern durch blockierte Zufahrtswege, errichtete Hinternisse und Löcher im Waldboden. Unter anderem sollen die Demonstranten spitze Holzpfähle in den Boden gesteckt haben. Außerdem würden die Exkremente der Aktivisten die Natur vor Ort belasten, da es keine Toiletten gebe. Das Protestcamp befand sich in einem Wasserschutzgebiet.
Bäume fällen und Wasser verschmutzen – die vermeintlichen Klimaretter scheinen sich am Ende mehr für ihre Ideologie als für tatsächlichen Naturschutz zu interessieren.