
Seit über zwei Jahren gibt es Kritik am neuen Radweg an der Kantstraße. Jetzt ist es amtlich: Der Radweg behindert die Arbeit der Feuerwehr und bringt die Anwohner damit in Gefahr! Das ergibt eine Anfrage des Bezirksverordneten Johannes Heyne (51, FDP) die schon 2021 gestellt wurde und jetzt erst anderthalb Jahre später von dem Bezirksamt beantwortet wurde.
Jetzt ist also offiziell: Der Pop-Up Radweg müsste zwangsläufig dazu führen, dass die Wohnungen ab dem dritten Stock der Kantstraße nicht mehr bewohnbar wären, da sie bei einem Brand mit einer Leiter nicht zu erreichen wäre! Kein Schock: Denn bereits 2020 protestierte die Feuerwehr gegen den Radweg. Damals ignorierten die Grünen die Warnung einfach, zur Gefahr von Menschenleben! Jetzt zwei Jahre später müssen sie den Fehler einsehen, ändern wird sich erstmal jedoch nichts.
„Bei Gebäuden muss es einen zweiten Rettungsweg geben. Das kann entweder ein weiteres Treppenhaus sein oder eben die Erreichbarkeit eines Fensters mit einer Leiter. Was im Fall Kantstraße nun nicht mehr gewährleistet ist.“ Das ist das Ergebnis der Anfrage des FDP Mannes Heyne. Der Pop-up Fahrradweg in der Kantstraße sorgte seit seiner Einführung für Empörung. Damals wurde aus der dreispurigen Autospur eine zweispurige, um den Fahrradfahrern mehr Platz einzuräumen. Eine Initiative der Grünen Bezirksführung, die von Beginn an für Aufregung sorgte. Bereits 2020 gab es Protest von Anwohnern und der Feuerwehr. Schon damals war die Grünen Bezirksregierung von Charlottenburg also gewarnt. Brisant dabei: Änderungen am Radweg erfolgten trotz der Kritik nicht. Nein, er wurde sogar von einem Pop-up-Radweg in einen dauerhaften Radweg umgewandelt. Das ist Grüne Politik: Den Warnungen und Forderungen der Anwohner und selbst der Feuerwehr ignorieren, um einen in ihre Ideologie passenden Radweg zu bauen.
Jetzt gibt es dafür die Quittung, denn jetzt muss das zuständige Amt von Charlottenburg-Wilmersdorf doch eingestehen, dass der Radweg die Anwohner gefährdet. Konkret heißt es, wie die Berliner Zeitung berichtet: „Bei Beibehaltung der derzeitigen Situation vor Ort wären aufgrund der nicht mehr vorhandenen Gewährleistung des zweiten Rettungsweges die Nutzungseinheiten ab dem 3. OG betroffen, denen kein weiterer baulicher Rettungsweg zur Verfügung steht“,
Heißt übersetzt: Alle Bewohner ab dem dritten Stock müssten eigentlich ihre Wohnung verlassen, da der Brandschutz nicht eingehalten werden könnte. Und das spricht der Grüne Bezirksstadtrat sogar selber an! „Als logische Konsequenz wäre das bauordnungsrechtliche Verfahren zur Nutzungs-Untersagung aller betroffenen Nutzungseinheiten ab dem 3. OG ohne vorhandenen zweiten baulichen Rettungsweg erforderlich.“, so Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger zur BZ.
Für einen Fahrradweg also bald Wohnungen nur noch bis zum zweiten Stock? Bei dem gegenwärtigen Wohnungsproblem doch völlig absurd!
Der Meinung ist auch Schruoffeneger, „das könne nicht die Lösung sein“, so der Grüne. Wie man also mit dem Problem umgehen wird ist ihm jedoch ebenfalls unklar. Da der Fahrradweg jetzt dauerhaft auf der Kantstraße landen soll, ist es sehr fraglich wie man gleichzeitig Brandschutz und freie Fahrt für Fahrradfahrer unter einem Hut bringen möchte. Da die Grünen aus Charlottenburg schon die letzten beiden Jahre die Sorgen der Anwohner und der Feuerwehr ignoriert haben und genau das Gegenteil gemacht haben ist aber die Prognose, dass sie sich auch in diesem Fall für den Fahrradweg entscheiden, nicht aus der Luft gegriffen.
Auch wenn es am Ende Menschenleben kosten könnte.