- Der Prozess gegen den Mikrobiologie-Professor Sucharit Bhakdi hat begonnen.
- Ihm wird u.a. antisemitische Volksverhetzung vorgeworfen – Bhakdi hatte Israels Corona-Politik heftig kritisiert.
- Der Prozess wurde direkt nach Beginn nach Antrag der Verteidigung unterbrochen.

Kurz nach Beginn ist der Prozess wegen Volksverhetzung gegen den Mediziner und Mikrobiologie-Professor Sucharit Bhakdi vor dem Plöner Amtsgericht unterbrochen worden. Die Verteidigung rügte am Dienstag schwerwiegende Mängel der Anklage. Darin sei eine Beweiserhebung vorweggenommen worden, die dem Verfahren vorbehalten sei. Eine Verlesung sei deswegen nicht zulässig. Das Verfahren müsse eingestellt werden. Die Generalstaatsanwältin wies den Antrag zurück. Der Strafrichter unterbrach die Verhandlung zur Prüfung des Antrags.
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Bhakdi (76) Volksverhetzung in zwei Fällen vor. Der pensionierte Professor für Mikrobiologie gilt als Ikone der „Querdenker“-Bewegung. Die Universitäten in Mainz und Kiel, an denen er früher arbeitete, haben sich von Bhakdis Äußerungen distanziert.
Laut Anklage hat Bhakdi im April 2021 im Zusammenhang mit heftiger Kritik an der Impfpolitik in Israel auch Antisemitismus bedient.