In dem Artikel „Wie erklärt man Kindern die Energiekrise?“, lehrt die Tagesschau gezielt Eltern und Erziehern, wie man Kinder dazu manipuliert, Energie zu sparen. Sie sollen lernen, „Stromfresser“ ausfindig zu machen und gerne das Licht auszumachen. Positivbeispiel ist dabei eine KiTa, die für einen Tag den Strom abgeschaltet hat.
„Wie erklärt man Kindern die Energiekrise?“, lautet der Titel eines Artikels, den die Tagesschau am 2. September veröffentlichte. Er gehört zu einer ganzen Reihe solcher Artikel, im Mai beispielsweise wurde der Artikel „Wie erklärt man Kindern den Krieg?“ pünktlich zum Ukraine-Konflikt veröffentlicht. Es ist ein Format für Eltern, die ihr Kind gerne im Sinne des Grünen-Wahlprogramm erziehen würden, aber schon im Alltag nicht mit dem Nachwuchs klarkommen. Und da die Eltern selbst noch nicht so ganz verstanden haben, wie die Energiekrise funktioniert, weil sie bisher nur nacherzählen, was die Tagesschau ihnen erklärt hat, brauchen sie dringend Hilfe.
Natürlich bietet da die Tagesschau ihre Hilfe an – wenn sie Propaganda für die Erwachsenen produzieren können, schaffen sie das auch für deren Kinder. Zur Unterstützung holt man sich für die Projekte immer noch Pädagogen als Experten dazu – das perfekte Dream-Team für Kinderpropaganda. Und nicht nur Eltern sollen an der Manipulation ihrer Kinder teilhaben: „Eltern oder Erziehende sollten umweltschonendes Verhalten vorleben.“ Die Tagesschau wünscht sich, dass auch die Erzieher den Kindern politische Propaganda beibringen.
Dieses Mal übernimmt die Rolle der Expertin Susanne Hein. Sie ist vom „Haus der kleinen Forscher“, einer gemeinnützigen Stiftung „mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen“, gefördert vom Bildungsministerium. Warum sollte man seinen Kindern überhaupt die Energiekrise erklären? Sie erklärt den hilflosen Eltern, dass Kinder es sehr wohl mitbekommen, wenn die Eltern Sorgen haben, „dass sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können“ und auch „dass es in der Wohnung kühler ist als gewohnt“. Die Experten sehen die Erklärung zur Energiekrise mehr als Aufbaukurs, denn dass die Kinder schon wissen, dass man Energie sparen muss, setzen sie voraus.
SO SOLLEN IHRE KINDER MANIPULIERT WERDEN: Wie soll man den Kindern also die Energiekrise erklären? Zum „Einstieg“ soll man sein Kind also auf alles, was elektrisch betrieben wird, aufmerksam machen. Also alles, was blinkt, alles, was ein Kabel hat, steht erstmal unter dem Generalverdacht, böse zu sein – damit die Paranoia auch so richtig einschlägt. Außerdem soll man den Kindern offen von den eigenen Sorgen erzählen. Aber nicht nur das: „Erwachsene sollten Kindern auch deutlich machen, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind. Dass viele Politiker und Politikerinnen auf der Welt versuchen, die Krise in den Griff zu bekommen und Menschen unterstützen, kann ebenfalls Sicherheit vermitteln.“ Die Tagesschau kennt sein Publikum schon ganz gut. Wenn die Sorgen der Eltern nicht einschlagen, weil die Kinder ihre Eltern nicht respektieren, dann werden sie es sicher verstehen, wenn man ihnen erklärt, dass die Sorgen staatlich verifiziert sind. Die Kinder lernen von klein auf, dass Sorgen erst dann berechtigt sind, wenn der Staat es genauso sieht.
Es wäre natürlich keine Tagesschau-Meldung, wenn man es beim einfachen Erklären belassen würde. Deshalb soll den Kindern auch direkt noch mit auf den Weg gegeben werden, wie man diese bösen Energiefresser und damit die Energiekrise bekämpft. Die Kinder sollen etwa dazu animiert werden, „beim Einsparen eigene Ideen und Lösungen“ zu entwickeln. Welches Kind will schon Lego spielen, wenn es Stromrationierung lernen kann? Außerdem wirkt das besser, als „Verzicht zu verordnen oder Verbote auszusprechen“. Ein alter psychologischer Trick, der den Eltern hier beigebracht wird. Denn Menschen nehmen Dinge immer besser an, wenn man sie in dem Glauben lässt, sie seien selbst darauf gekommen. Man nennt das übrigens auch Manipulation.
KINDERGARTEN ÜBT BLACKOUT: Dass das auch bei Kindern funktioniert, weiß man deshalb so genau, weil es bereits getestet wurde. Die KiTa Schatztruhe wird hier als Musterbeispiel genannt. Hier wurden die Kindergartenkinder über Monate an die unterschiedlichen Wege, Strom zu sparen oder zu ersetzen gewöhnt – bis zum großen Finale: für einen Tag wurde in dem Kindergarten der Strom ganz abgestellt. Für die Kinder ein großes Abenteuer. Die Propaganda hat gewirkt: „Die Kinder machen jetzt öfter das Licht aus“, erklärt eine Erzieherin der Tagesschau stolz. Und nicht nur das! Sie „machen das Licht gerne aus“, fügt sie hinzu. Das kann man alles auch mit den Kindern zu Hause erreichen. Mit Vogelfedern an einer Leine, können sie herausfinden, wo es zieht. Am Stromzähler sollen die Kinder die steigende Zahl im Auge behalten und kleine Öllampen machen doch eh viel schöneres Licht, als elektrische.
Ersatz für elektrische Geräte spielt in dem Artikel eine besonders große Rolle. So wird wieder die Kindergärtnerin der Blackout-KiTa zitiert: „Eine Kuhglocke an einem großen Ständer hat funktioniert, die man mit einer langen Schnur durchs Fenster gut hörbar von draußen läuten konnte.“ Sehr schlau, ein offenes Fenster, wenn es eh schon kalt ist. Hier sind definitiv Experten am Werk.
WAS SIE WIRKLICH BEZWECKEN: Falls die Eltern jetzt kurz vorm Abspringen sind, bringt die Tagesschau zum Ende nochmal auf den Punkt, warum Kinder jetzt zum Stromsparen manipuliert werden müssen. Hier offenbaren sie auch, worum es ihnen wirklich geht: „Wer weniger Energie verbraucht, bewirkt vieles: Unter anderem gelangen weniger klimaschädliche Emissionen in die Erdatmosphäre und der Klimawandel wird verlangsamt. Das Ziel müsse sein, mit Energie möglichst vernünftig umzugehen. Das sei gut für die Umwelt und für das Familienbudget. Eltern oder Erziehende sollten umweltschonendes Verhalten vorleben. „Wer kreativ ist, kann auch zusammen mit Kindern Plakate mit Bildern oder Fotos der Stromfresser basteln“. Da ist es: Die steigenden Energiepreise und die „Energiekrise“ sind nur vorgeschoben. In Wahrheit geht es wieder mal um die Klimakrise. Auch Eltern, die ihr Kind bisher noch nicht zu kleinen Gretas erzogen haben oder es nicht zu Propaganda-Kindergärten geschickt haben, sind jetzt gezwungen, die Klima-Agenda durchzusetzen.
WAS KOMMT ALS NÄCHSTES? Wir freuen uns schon auf den nächsten Erklär-Artikel: „Wie erklärt man Kindern, dass der Weihnachtsmann dieses Jahr nicht kommt, weil man sich keine Geschenke leisten kann“, nur vollständig mit einem Absatz, der erklärt, warum es auch gut ist, dass die Kinder dieses Jahr Verzicht lernen.