Mega Sparmaßnahmen beim RBB! Der in eine tiefe Krise geratene Rundfunk will bis Ende 2024 insgesamt 100 Stellen streichen und das Programm verkleinern. Auch die Sendungen von Dieter Nuhr und Jörg Thadeusz betreffen die Sparmaßnahmen. Die Gehälter der Manager bleiben aber traumhaft hoch.

Seit dem der Skandal um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger publik gemacht wurde, befindet sich der RBB in einer beispiellosen Krise. Eine neue renovierte Chefetage, Dienstwagen mit Massagesesseln, teure Abendessen auf Senderkosten und unglaubliche Ausgaben für Berater, hatte der rbb sich unter Intendantin Patricia Schlesinger damals gegönnt. Diese Geldverschwendung muss der rbb jetzt Schritt für Schritt wieder in die Kasse kriegen. Allen Beteiligten ist klar: Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) muss sparen. Und dieser will das auch tun: 50 Millionen Euro möchte man jetzt durch gezielte Programmkürzungen und dem Abbauen von 100 Stellen bis 2025 sparen. An dem Gehalt der Manager will man aber nicht schrauben.
Programm wird minimiert
Das bedeutet das Aus für Sendungen wie rbb-praxis oder die Show von Jörg Thadeusz, Sophie Passmann und Dieter Nuhr– wobei die Pressestelle des RBB präzisierte, dass nur eine Nuhr-Sendung im Rahmen einer ARD-Themenwoche wegfalle, nicht die regelmäßige Show „Nuhr im Ersten“. Mit Jörg Thadeusz fällt einer der Sendungen weg, die auch gerne mal Scherze auf Kosten der Grünen oder der Linken gemacht hatte.
Zu den Sparmaßnahmen sehe man sich angesichts der fatalen Situation des Senders gezwungen. Interims-Intendantin Katrin Vernau, Nachfolgerin von Patricia Schlesinger, sagte laut Pressemitteilung: „Ohne unser entschiedenes Handeln noch in der laufenden Beitragsperiode würden wir spätestens Ende 2024 in einen finanziellen Abgrund blicken. Die Zahlungsfähigkeit wäre nicht mehr ohne Weiteres sichergestellt.“
Ab jetzt wolle man sich auf das TV-Programm zwischen 18 und 22 Uhr konzentrieren, teilte der ARD-Sender mit. Fester Bestandteil sollen Thementage und dialogorientierte Sendungen werden, aber auch Übernahmen aus den Angeboten der ARD. In den zuschauerschwächeren Zeiten nach 22 Uhr wird der Programmaufwand minimiert, kündigte der rbb in seiner Mitteilung an.
Gespart soll auch an der Spitze des Senders gespart werden. Intendantin Katrin Vernau kündigte an, man werde die Geschäftsleitung von derzeit vier auf zwei Direktionen verkleinern. Über den genauen Zuschnitt werde noch entschieden. Fest stehen würde aber, dass es keine eigenständige juristische Direktion mehr geben wird. Auch die Zahl der außertariflich bezahlten Stellen will Vernau halbieren.
Gehälter der Manager bleiben traumhaft
Pikant aber: Die Gehälter der 40 top-versorgten RBB-Manager will die Intendantin nicht kürzen. Das berichtet BZ. Begründung des rbb: „Der RBB steht im Wettbewerb um Führungskräfte.“ In der Manager-Etage wird es also keine Abstriche geben, scheinbar hat man sich dort zu sehr an die Traum-Gehälter gewöhnt. Oliver Jarasch, Ehemann von Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch und Topverdiener beim rbb verdient zum Beispiel 150 000 Euro im Jahr.
Damit das weiter gehen kann, müssen jetzt das Abendprogramm und 100 Mitarbeiter ihren Kopf hinhalten. Am Ende präsentiert der rbb also weniger Programm, aber genauso viel Geld für die Manager des rbb. Für 18,36 Euro im Monat.