In Problemvierteln verachtet, von der Politik im Stich gelassen, die Reihen dank Impfpflicht ausgedünnt: Die Berliner Feuerwehr arbeitet am Limit. Rechtzeitig und zuverlässig zu helfen, wird für die Einsatzkräfte immer schwieriger.
Der Medikamentenmangel in Deutschland hat inzwischen auch die Berliner Feuerwehr erreicht. Einer internen Mail zufolge, welche der BZ vorliegt, gebe es „zeitkritische Lieferausfälle von Arzneimitteln“. Weiter heißt es: „Aktuell besteht ein Lieferausfall von Adrenalin“, welches für Reanimationen benötigt wird. Diese Lieferausfälle müssen nun mit Ersatzmedikamenten kompensiert werden.
„Leider haben aber nicht alle Wachen einen für drei Monate ausreichenden Bestand vorgehalten, einige melden bereits jetzt Nullbestand“, wird in der internen Mail ausgeführt. Weiterhin gelte: „Eine Patientin, eine Stechampulle – kein Sparen an der falschen Stelle, keine Weiterverwendung angestochener Behältnisse!“.
Darüber hinaus sei auch Aspirin 500 nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar. Bis Ende April gebe es einen kompletten Lieferausfall Aspirin 500 wird bei Herzinfarkten oder Brustschmerzen angewendet. Ersatzweise sollen hier nun Tabletten angewendet werden. Diese sollten vor dem Schlucken jedoch zerbissen werden.
Der Senat lässt die Feuerwehr im Stich
Hilfestellungen durch die Politik sind bisher nicht in Sicht. Vielmehr lässt der Berliner Senat die Feuerwehr im Stich. Politiker der Hauptstadt haben es zugelassen, dass Randalierer die Feuerwehr in der Silvester-Nacht tätlich attackiert haben. Am Dienstag ist ein weiterer Fall bekannt geworden, in dem ein junger Mann in der Neuköllner Hermannstraße eine 70 Zentimeter lange Holzlatte auf ein Feuerwehrauto geworfen hat.
Obwohl die Berliner Feuerwehr schon jetzt mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen hat, wurde den Einsatzkräften obendrein noch die einrichtungsbezogene Impfpflicht aufgebürdet. Diese galt auch explizit für die Feuerwehr. Auf die für Gesellschaft so wichtigen Einsatzkräfte wurde so ein enormer Druck aufgebaut. Der Personalmangel dürfte durch die Impfpflicht sogar noch weiter verschärft worden sein.
Die Berliner Feuerwehr ist längst am Limit. Laut der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft fehlt es in der Hauptstadt an mindestens 600 Einsatzkräften. Aus diesem Grund werden sogenannte Ausnahmezustände zunehmend zur Regel. Immer häufiger kommt es zu der Situation, dass minutenlang kein Rettungsfahrzeug zur Verfügung steht.
Ein Berliner Feuerwehrmann erklärte vor wenigen Monaten bei Plusminus: „Überall wird versucht, mit den geringsten Mitteln das Höchste rauszuziehen, also wirklich auf Low Budget weiterzufahren, und ich weiß nicht, was noch passieren muss, dass sie das begreifen. Aber wenn man es hart sagt: Es müssen weiter Menschen sterben.“