- Palästinensische Terroristen im Gazastreifen feuern weiter Raketen auf Israel.
- Israels Luftwaffe reagiert mit gezielten Bombenangriffen in der Küstenenklave.
- Trotz Raketendrohung besuchen Tausende ein Open-Air-Konzert in Tel Aviv.
Nach heftigem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israels Luftwaffe erneut Ziele der palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad angegriffen. Mehrere Stellungen der Gruppierung sowie versteckte Raketenwerfer seien getroffen worden, teilte die Armee am Freitag mit. Auf israelischer Seite blieb es in der Nacht verhältnismäßig ruhig. Am Vormittag heulten jedoch erneut die Warnsirenen im Grenzgebiet. Erstmals seit Beginn der Kämpfe gab es zudem Raketenalarm nahe Jerusalem. Die Bemühungen um eine Waffenruhe dauern unterdessen an.
Militante Palästinenser feuerten Armeeangaben bislang mehr als 860 Raketen und Mörsergranaten Richtung Israel, 670 davon überquerten demnach die Grenze. Auch im Großraum Tel Aviv waren in den vergangenen Tagen mehrfach Sirenen zu hören. Bei einem Raketeneinschlag in ein Wohnhaus in der israelischen Stadt Rehovot wurde am Donnerstag ein Mensch getötet. Sieben weitere seien verletzt worden. Seit Beginn der Angriffe wurden demnach 22 Menschen in Israel verletzt.
Israels Luftwaffe griff in den vergangenen Tage Militärangaben zufolge mehr als 200 Ziele im Gazastreifen an und tötete dabei auch gezielt mehrere hochrangige Mitglieder des Dschihads. „Wir befinden uns in einer Kriegssituation“, sagte ein Armeesprecher am Donnerstagabend.
Im Gazastreifen behauptet die Hamas-Regierung, dass seit Beginn der israelischen Militäroffensive am Dienstag bislang 31 Menschen, unter ihnen 6 Kinder, starben. Die Angaben sind jedoch schwer überprüfbar. Mehr als 100 seien angeblich verletzt worden. Israels Armee sagte, vier zivile Opfer seien von fehlgeleiteten Dschihad-Raketen getötet worden.
In Tel Aviv sorgte auch ein Open-Air-Konzert des israelischen Musikers Aviv Geffen für Unmut, zu dem am Donnerstagabend Medienberichten zufolge trotz Raketendrohungen 40.000 Besucher kamen. Die Fans wurden demnach angewiesen, sich im Falle von Raketenalarm auf den Boden zu setzen und ihre Köpfe zu schützen. Sie seien gebeten worden, nicht zu laufen, um keine Massenpanik zu riskieren.
Der Islamische Dschihad erklärte seine Bereitschaft, die Angriffe auszuweiten. „Egal wie lange der Kampf dauert und was auch immer die Kosten für uns sind.“ In einem Propagandavideo zeigte die Terrorgruppe zudem, wie Mitglieder Raketen zum Abschuss vorbereiten und damit drohen, Israel „mit Raketen zu ertränken“.
Experten zufolge kommt es für den weiteren Verlauf des Konflikts vor allem darauf an, ob sich auch die im Gazastreifen herrschende und weit größere Terrororganisation Hamas beteiligt. Dies sei derzeit nicht der Fall, sagte ein Armeesprecher am Donnerstagabend. „Wir schauen auf alle Fronten, der Fokus liegt aber auf dem Dschihad im Gazastreifen“. Die Hamas gilt als deutlich stärker. Beide Gruppierungen haben sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben.