Am vergangenen Samstag versammelten sich in Berlin Neukölln rund 300 Menschen zu einer israelfeindlichen Demonstration. Dabei wurden nicht nur anti-israelische, sondern auch antisemitische Parolen gerufen.
Der Protestzug startete beim Rathaus Neukölln und endete am Kottbusser Tor. Unweit vom Denkmal für die ermordeten Juden Europas rief die feiernde Menge gemeinsam „Tod, Tod, Tod Israel!“, während ein Teilnehmer später über den Lautsprecherwagen „Tod den Juden“ rief.
Auch die Qassam-Brigaden, einem Unterarm der Terrororganisation Hamas, wurde wiederholt verherrlicht. Die Hamas ist für mehrere Terrorangriffe auf israelische Zivilisten verantwortlich. Erst vor kurzem, Tage vor der Demonstration, griff die Hamas aus dem von ihr kontrollierten Gazastreifen und dem Süd-Libanon Israel mit Raketen an. Sowohl die Qassam-Brigaden als auch die Hamas sind in der EU und Deutschland als Terrororganisation gelistet.
Die Demonstration stand im Zusammenhang mit Krawallen militanter Palästinenser gegen die israelische Polizei rund um die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem. Zu der Veranstaltung hatte auch die Gruppe Samidoun aufgerufen, die enge Verbindungen zur Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) hat. Die PFLP ist ebenfalls eine Terrororganisation.
Obwohl die Berliner Polizei eigenen Angaben zufolge Dolmetscher vor Ort hatte, wurden gegen die offenkundig antisemitischen Parolen keine Maßnahmen ergriffen.