SPD-Legende Otto Schily rechnete auf einer Buchvorstellung mit der aktuellen Energiepolitik in Deutschland ab. Auch auf seine ehemalige Partei, die Grünen, blickt er mit Unverständnis.

Bei der Vorstellung des neuen Buches „Die große Energiekrise: … und wie wir sie bewältigen können“ von Fritz Vahrenholt war auch der langjährige SPD-Politiker Otto Schily zu Gast, der dort wie Vahrenholt auch, die gegenwärtige deutsche Energiepolitik kritisierte. Nur auf Wind- und Solarenergie zu setzen sei ein Fehler. Auf Atomenergie könne man nicht verzichten, betonten beide.
Schily, der vor seiner Zeit in der SPD bei den Grünen war, sagte u.a. es sei „traurig zu sehen”, dass die Grünen, die „eigentlich den Umweltschutz immer an allererste Stelle gesetzt“ hätten, auf Umwelt keine Rücksicht nehmen, wenn man jetzt „Windräder in den Wald setzt“. „Das finde ich wirklich eine schlimme Entwicklung“, meint Schily.
Vor allem aber kritisiert der ehemalige Bundesinnenminister, Deutschlands Abkehr von der Atomkraft: Deutschland werde bei der Entwicklung neuer noch umweltfreundlicher Kernenergie abgehängt und man begäbe sich in große Gefahr, dadurch sich völlig von der Atomkraft abzuwenden. „Da sind wir irgendwie blockiert in Deutschland“, so Schily. Der Rest der Welt gehe voran, Deutschland bleibe zurück was Energietechnik angeht. „Das muss uns Sorgen machen.“