Zum 80. Jahrestag der Befreiung von Stalingrad wurden die Ortsschilder des heutigen Wolgograd ausgewechselt. Die Stadt heißt nun wieder nach dem Diktator Josef Stalin – und nicht nur das: Schon einen Tag zuvor wurde feierlich eines neue Büste des Massenmörders eingeweiht.

Im russischen Wolgograd finden anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des damaligen Stalingrads durch die rote Armee am heutigen Tag große Feierlichkeiten statt – Putin höchst persönlich wird in der Stadt erwartet, um eine Rede zu halten. Und dafür hat man sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Wie Christoph Wanner, Reporter der Welt, aus Russland berichtet, wurden die Ortsschilder von Wolgograd ausgetauscht – die Stadt heißt nun wieder Stalingrad.
Der Ort, an dem von November 1942 bis Februar 1943 eine der blutigsten Schlachten des zweiten Weltkriegs geführt wurde, wird nun also wieder nach dem damaligen Staatsoberhaupt der Sowjetunion, Josef Stalin, benannt. Wie lange genau die Stadt den Namen des grausamen Diktators tragen soll, ist ungewiss. Welt-Reporter Wanner vermutet, dass die Stadt nach den Feierlichkeiten (vom 1. bis 2. Februar) wieder umbenannt wird.
Zu Ehren des Sieges über die Nationalsozialisten wurde aber nicht nur der Name Wolgograds als historisches Zeugnis geändert, bereits am Mittwoch wurde eine Büste von Stalin enthüllt. Bei einer feierlichen Zeremonie legt man Blumen vor der Büste des Mannes nieder, der Millionen von Menschen in den Tod geschickt hatte – beim leisesten Zögern auch seine eigenen Soldaten, auch in Stalingrad. Stalin ist außerdem der Mann, der den Holodomor zu verantworten hat – eine künstlich und absichtlich erzeugte Hungersnot bei der in den Jahren 1932 und 1933 allein in der Ukraine bis zu vier Millionen Menschen starben.
Neben Stalin wurden auch Georgi Konstantinowitsch Schukow and Alexander Michailowitsch Wassilewski mit einer Büste geehrt – beide waren Marshall der Sowjetunion und nacheinander Verteidigungsminister. Schukow war zudem russischer Befehlshaber bei der Schlacht um Berlin.