
Autofreie Sonntage gab es in Deutschland zuletzt 1973 während der Ölkrise. Insgesamt vier Mal durften fast keine PKW und LKW fahren. Der Vorstandsvorsitzende des Autoherstellers Audi, Markus Duesmann, spricht sich im Interview mit der Süddeutschen Zeitung jetzt dafür aus, ein ähnliches Konzept einzuführen.
„Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er-Jahren.“, sagt Duesmann. Obwohl ein Autobauer von autofreien Tagen vermutlich nicht profitieren wird, spricht sich der Audi-Chef dafür aus, diese in Deutschland wieder einzuführen.Hintergrund des Vorschlags sei die Energiekrise. Ein Tempolimit könne dabei hilfreich sein, doch autofreie Tage seien noch wirksamer. Die Bilanz der autofreien Sonntage in den 1970ern ist durchaus umstritten. Am vierten autofreien Sonntag gab es bereits so viele Ausnahmen von der Regel, dass der Effekt sich in Grenzen hielt. Außerdem ist ein Fahrverbot ein großer Eingriff in die Freiheit der Bürger.
„Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren.“, erzählt der Manager. Mit dem Rennrad über die Autobahn – das macht vielleicht Spaß. Für die deutsche Automobilindustrie und die normalen Bürger dürfte der Nutzen gering sein.