Die Union kritisiert, für die Schaffung neuer Jobs gebe es vorwiegend Schlagworte statt konkreter Lösungsansätze.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will Deutschlands Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika „sozialer“, „ökologischer“ und „feministischer“ gestalten. Im Sinne einer „feministischen Entwicklungspolitik“ werde ihr Ressort künftig vor allem Projekte zur Geschlechtergerechtigkeit fördern, sagte sie bei der Vorstellung der Afrika-Strategie am Dienstag.
Das grundlegend überarbeitete Konzept basiere auf „Respekt und Fairness“, erläuterte Schulze bei der Vorstellung. Das sei nicht nur moralisch richtig, sondern auch im Eigeninteresse von Deutschland und Europa: „Wie wir heute mit dem afrikanischen Kontinent umgehen, entscheidet mit darüber, wie er morgen mit uns umgeht.“
Die Ministerin verwies darauf, dass die Hälfte der Afrikaner jünger als 20 ist und die Bevölkerung auf dem Kontinent bis Mitte des Jahrhunderts von 1,4 auf 2,5 Milliarden Menschen anwachsen werde. Deshalb müssten dort jährlich 25 Millionen zusätzliche Jobs entstehen. „Es sind Jobs, die den Unterschied machen zwischen Perspektivlosigkeit, Frust und Instabilität auf der einen Seite und Entwicklung, Innovation und Bewältigung von Krisen auf der anderen Seite“, so die Bundesentwicklungsminister.
Bei neuen Arbeitsplätzen soll künftig zwingend auf faire Löhne, Umweltverträglichkeit und die Förderung von Frauen geachtet werden. Damit folgt die Entwicklungsstrategie indirekt auch dem Konzept der „feministischen Außenpolitik“, das Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in ihrem Ressort zu Beginn ihrer Amtszeit festgeschrieben hat.
Verhaltene Reaktionen von Hilfswerken, Kritik aus Politik
Die Reaktionen auf die neue Afrika-Strategie fielen verhalten aus. Die kirchlichen Hilfswerke „Misereor“ und „Brot für die Welt“ bemängelten, es fehle das eine klare strategischen Ausrichtung, etwa bei der Bekämpfung des Hungers. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft mahnte eine stärkere Unterstützung für das Engagement deutscher Unternehmen in Afrika an.
Auch der entwicklungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Volkmar Klein (CDU), kritisierte, für die Schaffung neuer Jobs gebe es vorwiegend Schlagworte statt konkreter Lösungsansätze. Ähnlich äußerte sich Cornelia Möhring von der Linken: „Letztlich bleibt wie so oft im Nebel, was denn konkret getan werden soll.“
Weiter mit seiner Kritik ging Markus Frohnmaier (AfD). „Die neue Afrika-Strategie der Bundesregierung setzt auf noch mehr Feminismus, auf noch mehr Gender und auf noch mehr Umverteilung im Namen antikolonialer weißer Selbstgeißelung“, sagte Frohnmaier. „Frau Schulze hat damit zwar die Endstufe woker Verblödung erreicht, löst aber mit ihrer Strategie kein einziges Problem der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.“