
Die Versorgung mit Strom und Gas ist in Sachsen offenbar alles andere als sicher. Zu diesem Schluss kommen die Netzbetreiber im Freistaat.
Eine als „Stresstest“ bekannte Analyse habe gezeigt, dass in einzelnen, sehr kritischen Stunden sogenannte „Lastunterdeckungen“ (also Strommangel) auftreten können, wenn verschiedene negative Effekte zusammenkommen, sagt Finanzchef Dirk Biermann von 50 Hertz, dem ostdeutschen Übertragungsnetzbetreiber. Schwierigkeiten seien „nicht so unrealistisch, dass man nicht sehr gut darauf vorbereitet sein sollte – und das sind wir“, versichert er.
Aber: „Wenn kurzzeitig in bestimmten Situationen mehr Strom nachgefragt wird als angeboten und eingekürzt werden müsste, reden wir über einige Stunden, verteilt in ganz Deutschland“. Dort werde dann temporär, örtlich begrenzt und kontrolliert „Last abgeschaltet“ – also Strom abgedreht.
Die Grünen wollen abwiegeln. Gerd Lippold, Staatssekretär für Energie in der sächsischen Staatsregierung, versichert, solche Stromabschaltungen kämen in den stabilen europäischen Netzen immer wieder vor. Und überhaupt: „Diese kurzzeitigen Stromausfälle sind aber etwas ganz anderes als Blackouts“, so Lippold gegenüber dem „MDR“. Dass sie Realität zu werden drohen, kann er aber auch nicht leugnen.