Betroffene des Erdbebens an der türkisch-syrischen Grenzen sollen künftig leichter nach Deutschland einreisen können, insofern sie Familie in Deutschland haben. Um „Hilfe in der Not“ zu gewährleisten plant die Bundesregierung die Visa-Vergabe zu vereinfachen.

24,4 Millionen Menschen sind von dem schweren Erdbeben an der syrisch-türkischen Grenze betroffen. Einigen von ihnen will Bundesinnenministerin Nancy Faeser ermöglichen nach Deutschland zu kommen – zumindest für eine bestimmte Zeit. Hierfür haben das Auswärtige Amt und das Innenministerium eine Task Force gebildet, wie es auf Twitter heißt. Betroffene der Katastrophe mit Verwandten in Deutschland sollen unbürokratisch mit Visa einreisen dürfen. Hierfür sollen Visa-Verfahren so einfach wie möglich gestaltet werden.
„Wir haben in der Türkei Personal an Auslandsvertretungen verstärkt und Kapazitäten umgeschichtet“, erklärte Baerbock via Twitter. Die Visa sollen 3 Monate lang Gültigkeit besitzen. Ziel sei es, „Visaverfahren für Betroffene so unbürokratisch wie möglich zu machen“. Nancy Faeser erhofft sich von der unkomplizierten Visavergabe „Hilfe in der Not“, wie sie der Bild am Sonntag erklärte. Syrer und Türken sollten in Deutschland „Obdach finden und medizinisch behandelt werden können“.
Im Vorfeld forderte schon der Landeswirtschaftsminister Erdbeben-Betroffene nach Deutschland einreisen zu lassen. „Viele Menschen in Deutschland haben Verwandte in der Katastrophenregion und sorgen sich verzweifelt um sie“, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir. „Wir sollten es ihnen ermöglichen, Angehörige aus der Türkei oder Syrien vorübergehend bei sich aufzunehmen.“ Weder die Außen- noch die Innenministerin äußerten sich dazu, wie man Betrug und illegaler Migration durch die erleichterte Visa-Vergabe entgegnen wolle.