- Nach fast vier Jahrzehnten plant Italien zur Kernenergie zurückzukehren
- „Die Kernenergie der vierten Generation ist laut Wissenschaftlern ebenso sicher wie sauber”, erklärte das Energieministerium
Das italienische Parlament hat einem Gesetzesvorschlag der Regierung zugestimmt, das vorsieht, Kernenergie in den Energiemix des Landes einzuspeisen. Damit steht fest: Nach 36 Jahren kehrt Italien zur Atomkraft zurück.
Das Energieministerium teilte nach der erfolgreichen Abstimmung mit, dass Forschung und Tests „in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht“ hätten. „Die Kernenergie der vierten Generation ist laut Wissenschaftlern ebenso sicher wie sauber.“ Man werde nun mit europäischen Partnern diskutieren, wie Italien mit Hilfe von Atomkraft Dekarbonisierungsziele erreichen könne.
Zudem helfe Kernenergie Italien dabei unabhängiger vom Erdgas zu werden. Italien importiert aktuell 75 Prozent seines Energiebedarfs aus dem Ausland. Bis zum Jahr 2050 könnte die nukleare Kapazität durch den Bau von sieben Atomkraftwerken um 35 Gigawatt erhöht werden.
Italien beschloss 1987, ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, per Referendum aus der Kernenergie auszusteigen. Bis 1990 wurden sämtliche Reaktoren abgeschaltet. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni versprach im Wahlkampf, zur Atomkraft zurückzukehren.