- Am Donnerstag kam es in einem Hochhaus in Ratingen zu einer Explosion, bei der insgesamt sieben Feuerwehrleute und zwei Polizisten schwer verletzt wurden.
- Wie die Feuerwehr nun mitteilt, mussten fünf schwer verletzte Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in ein künstliches Koma versetzt werden.
- Die Verletzten wurden in Spezialkliniken für Brandverletzte gebracht, teilweise seien bis zu 40 Prozent ihrer Hautoberfläche verbrannt.
Einen Tag nach der mutmaßlich absichtlich herbeigeführten Explosion in einem Ratinger Hochhaus befinden sich insgesamt fünf schwer verletzte Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im künstlichen Koma. Laut der Feuerwehr Ratingen seien sie zu Spezialkliniken für Brandverletzte in Köln, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf und Bochum gebracht worden – „Die Kollegen erlitten Verbrennungen von bis zu 40 Prozent der Körperoberfläche“.
Nach eigenen Angaben sei die Feuerwehr Ratingen am Donnerstag um 10.37 Uhr zu einem Routineeinsatz gerufen worden – Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr waren alarmiert worden, weil es Sorge um eine Bewohnerin gegeben habe. Der Briefkasten der Frau sei überquillt, weshalb man die Tür aufbrechen wollte, um nach der Dame zu sehen. Als Polizei und Feuerwehr vor der Wohnungstür im 10. Stock standen, riss dann plötzlich der 57-jährige Sohn der Frau die Tür auf. Es kam zu einer Explosion. Die Beamten wurden von einer Feuerwalze getroffen – sieben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie zwei Polizisten wurden dabei schwerer verletzt. Daneben habe es noch leichtere Verletzte gegeben, darunter einen Mitarbeiter einer Wohnungsbaugesellschaft.
Spezialkräfte sicherten das gesamte Hochhaus ab, auf den Balkonen der gegenüberliegenden Wohnungen brachten sich zwischenzeitlich Scharfschützen in Stellung. Spezialkräfte stürmten dann die Wohnung und nehmen den 57-jährigen Mann fest. Bei den anschließenden Löscharbeiten wurde in der Wohnung eine Leiche gefunden worden.
Feuerwehr fordert härteres Vorgehen gegen Gewalttäter
Unter dem Eindruck der Geschehnisse forderte ein Verbandssprecher der Feuerwehren ein konsequenteres Vorgehen der Justiz gegen Gewalttäter. „Unsere Einsatzkräfte sind immer dann irritiert, wenn Ermittlungsverfahren gegen Gewalttäter sehr früh und lapidar einfach eingestellt werden. Sie wünschen sich ein starkes Ausnutzen der vorhandenen strafrechtlichen Möglichkeiten“, so Christoph Schöneborn, Geschäftsführer des Verbandes der Feuerwehren in NRW, gegenüber der WAZ.