Die Blockade der Hamburger Elbbrücken durch die „Letzte Generation“ am letzten Samstag hat rechtliche Konsequenzen. Neben dem LKW-Fahrer, dessen Tritt gegen einen Angeklebten viral ging, müssen auch die Aktivisten mit Strafe rechnen. Zwei der Festgeklebten müssen sogar sofort in Haft.
Am Samstag, dem 25. März veranstalteten die Aktivisten der „Letzten Generation“ abermals eine Störaktion des Hamburger Verkehrs, insbesondere die Hamburger Elbbrücken. Die Aktion war bereits indirekt angekündigt worden, nachdem die Organisation dem Ersten Bürgermeister von Hamburg Peter Tschentscher (SPD) Anfang des Monats ein Ultimatum gestellt hatte, das, falls nicht erfüllt, weitere Störaktionen zur Folge hätte.
Aufgrund einer Autobahnsperrung waren die zentral gelegenen Elbbrücken am Samstag ein besonders wichtiger Verkehrskontenpunkt. Die Situation verstärkte deshalb nur den Effekt. Der Verkehr Richtung Norden, also in Richtung Stadt, war stundenlang durch die Klebeaktion gesperrt. Die Folge waren kilometerlange Staus und aufgebrachte Autofahrer.
Am Rande der Aktion kam es auch zu dem viralen Video verbreitet durch die letzte Generation, in dem ein LKW-Fahrer zu sehen ist, der einen Aktivisten zuerst wegzerrt und daraufhin tritt. Das Video hat mittlerweile über 1,3 Millionen Aufrufe auf Twitter.
Die Polizei Hamburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann eingeleitet, doch er ist nicht das einzige Ziel der Ermittlungen im Zusammenhang mit der Aktion. Auch zwei Aktivisten, im Alter von 19 und 27 Jahren, welche die Billhorner Brückenstraße blockierten, müssen mit rechtlichen Folgen rechnen. Sie wurden zusammen mit fünf weiteren Personen kurzzeitig inhaftiert. Doch während die anderen rasch wieder gehen konnten, wurde für die zwei Aktivisten von einem Amtsrichter eine mehrtägige Präventivhaft angeordnet.
Die Klima-Kleber kommen erst am 4. April wieder frei. Eine solche Präventivhaft findet unter anderem dann Anwendung, wenn eine Einschätzung ergibt, dass der Verhaftete unter hohem Risiko steht, erneut eine Straftat innerhalb von kurzer Zeit zu begehen. Die beiden Verhafteten waren schon vorher durch Aktionen der letzten Generation aufgefallen.
Als Reaktion auf die Störaktion vom Wochenende, kontrollierte die Polizei am Montag nun vor allem Brücken, die, aufgrund ihrer vitalen Verkehrswichtigkeit, besonders gefährdet von Aktionen der letzten Generation sind. Insbesondere wegen des Warnstreiks wurde mit Blockaden gerechnet, zu denen es allerdings nicht kam.