Das Islamische Zentrum Hamburg gilt laut Verfassungsschutz als Außenposten des iranischen Mullah-Regimes – und soll nun eigene Werke auf der Leipziger Buchmesse ausstellen.

Dürfen Islamisten, die dem unterdrückerischen Mullah-Regime der islamischen Republik Iran nahestehen, auf Deutschlands zweitgrößter Buchmesse eigene Werke ausstellen? Dieses Szenario könnte auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse (27. bis 30. April) Realität werden.
Dort soll ausgerechnet das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) einen eigenen Ausstellerstand erhalten, wie der Messe-Website zu entnehmen ist. In Halle 2 an Stand 104 soll demnach der Verein seine Werke präsentieren. Zuerst fiel die Beteiligung Usern auf Twitter auf. So schrieb etwa der iranischstämmige Politikberater Aras Nathan: „Warum lädt die Leipziger @buchmesse einen ‚Außenposten des iranischen Regimes‘ ein? Und warum wird das durch @BundesKultur gefördert?“
Das Islamische Zentrum Hamburg gilt laut Verfassungsschutz als „Außenposten des iranischen Regimes“. Demnach soll es sich bei der Moschee um den „verlängerten Arm der Teheraner Revolutionsführung“ handeln, das konsequent das Ziel verfolgt, islamistisches Gedankengut innerhalb der schiitischen Gemeinde zu verbreiten. In Vergangenheit sollen zentrale Akteure des IZH die in Deutschland verbotene Terrormiliz Hizbollah unterstützt, aber auch bei der Organisation des antisemitischen Al-Quds-Marsches beteiligt gewesen sein. Unter anderem deshalb taucht das IZH auch seit Jahren in Verfassungsschutzberichten der Hansestadt auf.
Auf Anfrage von Pleiteticker.de schrieb die Leipziger Buchmesse, sie verfolge „die Geschehnisse im Iran mit großer Bestürzung.“ Als Buchmesse stehe man „ganz klar für Freiheit und Menschenrechte.“ Gleichzeitig müsse man als „Unternehmen in öffentlicher Hand“ auch Institutionen, „die rechtlich nicht verboten sind und den Teilnahmebedingungen entsprechen“, zulassen. Eine rechtliche Prüfung stehe noch aus.
Bundeskulturministerium fördert Buchmesse – und damit Islamisten
Kritik nach sich zog die Beteiligung der schiitischen Islamisten auch deshalb, weil die Buchmesse üppig vom Bundeskulturministerium und Claudia Roth (Grüne) gefördert wird.

Roth und ihr Ministerium reagierten auf die Anfrage von Pleiteticker.de nicht, jedoch wäre es nicht das erste Mal, dass die Grünenpolitikerin wegen ihrer Nähe zum iranischen Regime in die Kritik gerät.
Roth reiste mehrfach zu Großayatollah Khomenei und traf dessen Gefolgsmann Laridschani. Auch andere Grünenpolitiker, etwa Jennifer Fasberg oder Ska Keller, zogen mit beschwichtigenden Äußerungen und Reisen nach Iran Kritik auf sich.
Buchmesse lädt Islamisten aus
Inzwischen sagte die Leipziger Buchmesse dem Islamischen Zentrum Hamburg als Aussteller ab. „Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ist gemäß des Hamburger Verfassungsschutzes eng mit dem iranischen Regime verbunden und unterstützt dessen menschenrechtsverletzendes Vorgehen. Aus diesem Grund haben wir heute die Anmeldung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) zur Leipziger Buchmesse abgelehnt“, erklärte die Messe auf Twitter.