
Anfang Juli gründeten die Innenminister von Bund und Ländern ein neues Lagezentrum – das „gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz“ (GeKoB). Ein „leistungsstarker Knotenpunkt“ sollte geschaffen werden, der Krisenmanagement erleichtert und effizienter macht. „Bevölkerungsschutz in Deutschland – das bedeutet gemeinsame Verantwortung in einem föderalen, verantwortungsteiligen System“, erklärte GeKoB-Chefin Dr. Monika John-Koch. Doch mit dieser „gemeinsamen Verantwortung“ scheint es nicht weit her zu sein. Denn Monate nach der Gründung ist das Zentrum quasi leer!
Unglaublich: Während sich ein schwieriger Krisenwinter bisher unbekannten Ausmaßes anbahnt, haben die Länder schlicht kein Personal für das Zentrum abgestellt. Wie das Bundesamt für Bevölkerung und Katastrophenhilfe (BBK) auf Anfrage mitteilen muss, hat überhaupt erst ein Bundesland jemanden in das „Kompetenzzentrum“ entsandt: Die niedersächsische Landesregierung schickte eine (!) Vertreterin in das Zentrum nach Bonn. Wie soll ein kaum besetzen „Kompetenzzentrum“ bei einem Blackout oder einer katastrophalen Mangellage adäquat reagieren können?