
Europa völlig unvorbereitet: Seit die russischen Gaslieferungen weggefallen sind, suchen Deutschland und Europa verzweifelt nach alternativen Gasquellen. Amerikanisches LNG, also Flüssiggas, sollte die Lösung des Problems sein. Das Problem ist nur: Die Infrastruktur fehlt – 34 Schiffe ankern mit dem dringend benötigten Rohstoff vor unseren Küsten und können nicht anlanden.
Die Situation ist absurd: Mitten in der Energiekrise stauen sich die Schiffe mit dem wertvollen, dringend benötigten Flüssiggas vor unseren Küsten, ohne anlanden zu können. Laut Angaben der Analysefirma Vortexa vom 10. November ankern 34 Schiffe, die Flüssiggas (LNG) geladen haben, auf dem Meer, ohne einen Hafen anzusteuern. Und die Zahl der Transporter könnte sich noch vergrößern: Laut Vortexa sind 30 weitere Schiffe auf dem Weg über den Atlantik nach Europa.
Wenn es so weiter geht wie bisher, könnten auch sie sich bald vor den Häfen stauen – denn es fehlt an allem: An Terminals, um das Flüssiggas anzulanden; es fehlt an Anlagen, die das Flüssiggas aus den Schiffen zu Gas aufbereiten, und es fehlt an Pipelines, mit denen das Gas in die Speicher und zu den Kunden gebracht werden könnte.
Das führt zu absurden Entwicklungen: Der Gaspreis an den europäischen Börsen fiel aufgrund der Lage teilweise, während die Unterversorgung nach wie vor nicht gelöst ist. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach am Mittwoch von einem „erheblichen Risiko“, dass Europa im kommenden Jahr etwa 30 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas fehlen, um die Speicher wieder auf die aktuellen Füllstände zu bringen.
Die Lösung für das Problem ankert vor unseren Küsten – und kann nicht anlanden. Europa ist auf die neue Gasversorgung vollkommen unvorbereitet.