Bahn zu fahren werde immer mehr zu einem Horror-Erlebnis, meint der bekannte Kolumnist Harald Martenstein. 20 Stunden habe er von Berlin nach Salzburg gebraucht. Gleichzeitig fordert die Politik die Bürger dazu auf immer mehr Bahn zu fahren. „Je lauter, die Appelle werden, aus Klimaschutzgründen Bahn zu fahren, desto schlechter wird die Bahn“, merkt er im Interview bei „Schuler! Fragen, was ist“ an.
Nicht erst seit die „Letzte Generation“ sich auf Straßen festklebt, wird in Deutschland über die Zukunft des Verbrenner-Autos diskutiert. Für den grünen Großstadtmenschen ist es der Inbegriff der Klima-Sünde für den Landbewohner eine Notwendigkeit. Die vermeintliche Lösung: Bahn und E-Autos. „Ich bin seit Jahrzehnten gern Bahn gefahren“, sagt Kolumnist Harald Martenstein bei „Schuler! Fragen, was ist“, doch diese werde jedes Jahr unpünktlicher.
„Die Leute sind keine Masochisten“. Warum sollten sie Bahn fahren, wenn diese immer häufiger zu spät oder gar nicht kommt. Martenstein habe es selbst versucht. Bei seinem letzten Ski-Urlaub nahm er den Zug. Mit fatalen Folgen. Die Strecke von Berlin nach Salzburg kostete ihn 20 Stunden. Es gab Ausfälle und Verspätungen. Der Wille sei da gewesen, dann kam der Realitätscheck. „Man muss den Leuten auch die Infrastruktur bieten, wenn man fordert, sie sollen aufs Auto verzichten.“ Ebenso sei es mit Ladesäulen für E-Autos. Es gebe viel zu wenige und gleichzeitig würde erwartet, dass die Menschen sofort umsteigen.
Martenstein stellt jedoch fest: „Je lauter, die Appelle werden, aus Klimaschutzgründen Bahn zu fahren, desto schlechter wird die Bahn“. Wenn man die Leute nun dazu auffordern würde, mehr Auto zu fahren, „vielleicht wird ja dann die Bahn endlich besser!“