Von Sven Versteegen. Der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir erklärt beim Bericht aus Berlin (ARD), „die Inflation hat einen Namen – Sie heißt Wladimir Putin.“

Märchenstunde mit Onkel Cem in der ARD: Im Bericht aus Berlin spricht der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir über die Inflation. Dabei vermerkt er, dass die Inflationsrate im Dezember bereits niedriger sei, „eine Acht vorne.“ Dabei sind acht Prozent noch weit von den eigentlich angestrebten zwei Prozent entfernt. „Die Lebensmittelpreise sind zurückgegangen, um ungefähr 0,8 Prozent“, so der Grünen-Politiker. Nach einem monatelangen Anstieg kaum eine Entlastung – aber für irgendwas muss man sich ja auch feiern.
Die Schuld für die Inflation sieht Özdemir nicht etwa bei der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), sondern bei Putin. „Die Inflation hat einen Namen – Sie heißt Wladimir Putin.“ Doch bereits vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine lag die Inflation bei ungefähr fünf Prozent. Ein Grund dafür ist das exzessive Gelddrucken der EZB, um Staatsanleihen zu kaufen. Durch ihre Geldpolitik vernichtet die EZB somit das Ersparte von Millionen Deutschen. Eine Politik, die auch Cem Özdemir und die Grünen befürworteten und mitzuverantworten haben.
Durch den russischen Angriffskrieg stieg die Inflation auf sieben Prozent und blieb bis August zunächst stabil. Doch im September, Oktober und November explodierte sie mit zehn Prozent in den zweistelligen Bereich. Für diese Rekordinflation den mittlerweile Monate alten Krieg verantwortlich zu machen, ist kurzsichtig. Stattdessen wurde die Inflation auch durch milliardenschwere Entlastungspakete erneut befeuert. Der von der Bundesregierung beschlossene „Doppelwumms“ wurde über neue Schulden finanziert.
Auch der Abfall auf eine Inflation von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ist kaum Grund zum Feiern. Nach zehn Jahren halbiert sich bei einer Inflation von acht Prozent die Kaufkraft. Sofern sich der Trend nicht umdreht, werden Verbraucher in Zukunft weiterhin mit den Rekordpreisen leben müssen. Ein Umdenken innerhalb der Bundesregierung ist unrealistisch, dafür fehlt den Politikern aus SPD und Grünen offensichtlich das wirtschaftliche Grundwissen.