Die Skulptur „Grundgesetz 49“ soll an den Wert eines demokratischen, vereinigten Deutschlands erinnern – und wurde am Samstag von der „letzten Generation“ attackiert.

Klima-Chaoten der „Letzten Generation“ haben am Samstag mit einer Öl-Aktion in Berlin für aufsehen gesorgt. Die Gruppe teilte mit, mehrere ihrer Unterstützer hätten die Glasskulptur „Grundgesetz 49“ vor dem Jakob-Kaiser-Haus „in Erdöl getränkt“. Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte, dass die Gedenkstätte sei beschmiert oder übergossen wurde. Die Polizei habe dort sechs Personen angetroffen, die zur Gruppe „Letzte Generation“ gehörten. Deren Personalien seien festgestellt worden, gegebenenfalls würden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.
Auf jeder der 19 Glasplatten ist eines der 19 Grundrechte des Grundgesetzes in der Fassung aus dem Jahre 1949 zu lesen. Spätere Grundgesetzergänzungen sind dementsprechend nicht zu finden. Diese 19 Grundrechtsartikel, unmittelbar an der Spree gesetzt, die einst Ost- und West-Berlin trennte, erinnern an die schwierigen Jahre der Gründung der jungen deutschen Demokratie in Bonn. Sie mahnen, die wiedererlangte Einheit nicht als ungefährdete Selbstverständlichkeit und Politik in Berlin nicht als geschichts- und voraussetzungslos zu begreifen. So wird den Bürgern, die an der Spreepromenade entlanggehen, die Leistung der Mütter und Väter des Grundgesetzes wieder bewusst.
So steht es auf der Website des Bundestages. Die Skulptur „Grundgesetz 49“ betont also den Wert unserer Grundrechte und eines vereinten, demokratischen Deutschlands. „Erdöl verfeuern oder Grundrechte schützen? Im Jahr 2023 geht nur eines von beidem“, rechtfertigte eine Sprecherin den Angriff der Gruppe auf die Skulptur. Die Protestlerin Judith Beadle ergänzte, dass das Verbrennen von Erdöl „uns in die Klimahölle“ führen würde.
Auf Twitter erklärten die Klimaaktivisten zudem, dass es im April eine Versammlung der Gruppe am Brandenburger Tor geben soll. Die Veranstaltung soll nach den Angaben am 19.04. in Berlin stattfinden.