Geleakte Top-Secret-Dokumente aus dem Pentagon zeigen, dass es zusätzlich zu dem chinesischen Spionageballon, der über die kontinentalen USA flog bis zu vier weitere chinesische Spionageaktionen mit Ballons gab. Einer davon spionierte wohl eine „Carrier Strike Group“, eine Flugzeugträgerkampfgruppe, der US-Marine aus.
Unter den vor kurzem geleakten US-Geheimdokumenten finden sich auch Akten der National Geospatial-Intelligence Agency (NGA), dem US-Geheimdienst der sich mit Luftaufklärung befasst. Dort wird über vier weitere chinesische Spionage-Ballons berichtet, die in letzter Zeit von der NGA gesichtet wurden, berichtet die Washington Post.
Brisant: Einer der Ballons spionierte wohl auch eine „Carrier Strike Group“ der US-Marine aus. Ein anderer Ballon stürzte im südchinesischen Meer ab. Eine solche „Carrier Strike Group“ besteht aus einem Flugzeugträger und mehreren Begleitschiffen, wie Zerstörern und Versorgungsschiffen, und ist eines wichtigsten Instrumente der US-Marine um global ihre militärische Macht zu beweisen. Bei der ausspionierten „Carrier Strike Group“ soll es sich wohl um die des Flugzeugträgers USS Nimitz handeln.
Einer der Ballons, mit dem Codenamen „Bulger-21“ versehen, trug wohl hochentwickelte Überwachungsausrüstung und umflog die Erde von Dezember 2021 bis Mai 2022, heißt es in dem NGA-Dokument. Ein anderer Ballon, „Accardo-21“, trug eine ähnliche Ausrüstung, heißt es.
Geheimdienste tappten im Dunkeln: Im geleakte NGA-Dokument ist laut Washington Post die Rede davon, dass der Ballon, der quer über die USA flog – Codename „Killeen-23“ – mehrere nicht identifizierte Sensoren hatte. Die NGA, schreibt die US-Regierung, habe „keine Bildsammlungen der Unterseite von Killeen-23“, daher könne man nicht herausfinden, was für Sensoren an Bord sind.
Widerspruch zu Biden: Das ist bemerkenswert, weil der US-Präsident Biden gleichzeitig öffentlich darüber sprach, dass der Ballon für Spionagezwecke ungefährlich sei und man ihn daher erst nach Überfliegen der USA abschoss. Wenn aber selbst die NGA gar nicht wusste, was für Spionagetechnik „Killeen-23“ an Bord hatte, sind Bidens Beteuerungen natürlich glatt gelogen.
Ingenieure der US Space Force schätzten, dass die Solarpaneele auf „Killeen-23“ mehr als 10.000 Watt Solarstrom erzeugen könnten. Dies sei mehr als genug, um jede Überwachungsfähigkeit, einschließlich der sog. Synthetic Aperture Radar (SAR), zu betreiben. Wie die Washington Post schreibt, ermöglicht SAR detaillierte Bildaufnahmen bei Nacht und durch Wolken, Rauch, oberste Bodenschichten, Eis, Schnee und dünne Materialien durchdringen kann, einschließlich Planen.