- 780 Bäckereien in Deutschland im Jahr 2022 verschwunden, nur 422 Neugründungen
- Energiekrise und gestiegene Rohstoffkosten belasten die Branche
- Forderung nach Entbürokratisierung und verbesserten politischen Rahmenbedingungen
Die Bäckereibranche in Deutschland ist von erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen belastet. Laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks verschwanden im Jahr 2022 deutschlandweit insgesamt 780 Bäckereien, während nur 422 Neugründungen verzeichnet wurden. Am Ende des Jahres waren etwa 9600 Bäckereibetriebe in der Handwerksrolle eingetragen, rund 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
„Vor allem junge Unternehmer nehmen die Zukunft in die Hand und blicken trotz schwieriger Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres zuversichtlich in die Zukunft“, sagte Verbandspräsident Michael Wippler. Dennoch belasteten die anhaltende Energiekrise und gestiegene Rohstoffkosten die Branche weiterhin. Wippler betonte, dass die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden müssten, insbesondere die Entbürokratisierung.
Forderung nach mehr Bürokratieabbau: Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks forderte kürzlich erneut den Abbau von Bürokratie. Wippler erklärte: „In Gesprächen mit Betrieben hören wir zunehmend, dass die in den letzten Jahren entstandene Bürokratielast erdrückend sei und als nicht mehr hinnehmbar empfunden wird. An unserer Basis wird mittlerweile die Forderung erhoben, die aktuellen Gesetze um 30 Prozent zu reduzieren, um wirtschaftlich arbeiten zu können.“
Rekordumsatz dank Inflation: Trotz der Herausforderungen erwirtschaftete die Branche im Jahr 2022 einen Umsatz von rund 16,27 Milliarden Euro – das entspricht einem Anstieg von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verband führt den Zuwachs jedoch hauptsächlich auf die generellen Preissteigerungen zurück.