In einem Beitrag über das neue Eckpunktepapier für das Gesetz gegen digitale Gewalt blendet die Tagesschau dreimal das neue Buch „Laut“ der SPD-Politikerin Sawsan Chebli ein. Unpassend zum Thema und Kontext des Beitrags, wird ihr Buch nicht nur zweimal Stellen eingeblendet, sondern ebenfalls im üblichen Werbeton angepriesen.
In der 20-Uhr Sendung berichtete die Tagesschau über das neue Eckpunktepapier für ein Gesetz gegen digitale Gewalt im Internet. Als Aufhänger für einen 2-Minütigen Beitrag zu dem Gesetz sprach man mit der SPD-Politikerin Sawsan Chebli, die so der Wortlaut im Beitrag ständig „frauenfeindlichen und rassistischen Kommentaren“ bekommen würde. „Als Frau und Muslima ist sie Zielscheibe von Hass im Netz“ heißt es anschließend. Ein paar Beispiele werden genannt.
Chebli-Buch im Vollbild: Bevor dann Chebli ihre Gedanken zu Hass im Netz teilt, blendet die Tagesschau für den Zuschauer plötzlich Cheblis neues Buch im Vollbild ein und die Tagesschau-Sprecherin erwähnt „Die SPD Politikerin hat ein Buch darüber geschrieben.“ Erst dann wechselt man zu dem Gesprächsausschnitten mit Chebli. Die Information, dass Chebli ein Buch geschrieben hat, ist für den weiteren Beitrag und das präsentierte Thema völlig unwesentlich – dementsprechend auffällig der Einschub.
Auch am Ende des Beitrags wird noch zwei mal ihr Twitter-Profil eingeblendet, ein Tweet mit Werbung für das Buch wird gezeigt, oben erkennt man nochmal das Buchcover- sodass auch jeder mitbekommt, dass sie ein Buch geschrieben hat. Offensichtlichste Buchwerbung in der Tagesschau, anders kann man es nicht nennen.
Screenshot aus dem Tagesschau-Beitrag
Chebli-Buch floppt: Die Werbung in der Tagesschau hätte das Buch der SPD-Politikerin durchaus nötig. Bei den Amazon-Rezessionen hat das Buch bisher einen von fünf Sternen. Viele Leser zeigen sich stark enttäuscht von dem Buch, dass nicht über „Selbstbeweihräucherung“ wie es ein Kommentar festhält hinausreicht.